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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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<strong>Tschernobyl</strong> grob verletzt wurden. Der Angeklagte L<strong>aus</strong>chkin hat als Inspektor<br />

<strong>für</strong> nukleare Sicherheit auf diese Verletzungen nicht reagiert.<br />

Das unverantwortliche Verhalten des Personals, der Leitung des<br />

Kraftwerks und L<strong>aus</strong>chkins zur Gewährleistung der nuklearen Sicherheit in<br />

Zusammenwirken mit der unzureichenden professionellen Ausbildung der<br />

operativen Kader, der mit einer komplizierten energetischen Apparatur<br />

arbeitete, führte letzten Endes zur Havarie des 26. April 1986.<br />

Ungeachtet dessen, dass am 4. Block des Kraftwerkes die erforderlichen<br />

Prüfungen der Turbogeneratoren nicht durchgeführt waren, hat Brjuhanov<br />

am 31. Dezember 1983 das Protokoll über die Inbetriebnahme aller Teile wie<br />

vollständig beendet unterschrieben. Mit dem Ziel, das Sicherheitssystem in<br />

den Jahren 1982 <strong>bis</strong> 1985 gemäß dem Vertrag mit der Organisation<br />

“Донтехэнерго” zum Arbeitszustand zu führen, wurden Versuche des<br />

Turbogenerators im Regimes des gemeinsamen „Auslaufs” mit<br />

Eigenbedarfsbelastung durchgeführt – nicht erfolgreich und nicht vollendet.<br />

Nichts desto weniger haben Fomin, Kovalenko und Djatlov am 30. Oktober<br />

1985 die technische Lösung angenommen und verfügten die Einführung<br />

des Regimes „Auslauf” am Block 4 in den normalen Betrieb, ohne die<br />

übergeordneten Organisationen über bevorstehende Versuche im<br />

Zusammenhang mit einer regelmäßigen Reparatur zu informieren.<br />

Entsprechend dem Ablauf des 25. April 1986 sollte der Block 4 <strong>für</strong> 40 Tage<br />

zur Durchführung der planmäßigen Reparatur abgestellt werden, der<br />

Turbinengenerator 8 im Regime gemeinsamen „Auslaufens” mit der Belastung<br />

durch Eigenverbrauch. Vor dem Abstellen waren eine Reihe weiterer<br />

Überprüfungen fällig. Das Arbeitsprogramm der Überprüfungen (oder<br />

Versuche) wurde von dem Brigadeingenieur “Донтехэнерго” G.P. Metlenko<br />

aufgestellt, der nicht über das erforderliche Wissen und die erforderliche<br />

Erfahrung beim Betrieb von Atomreaktoren verfügt. Von Brjuhanov, Fomin,<br />

Djatlov und Kovalenko wurde das Programm nicht in gebührender Weise<br />

überarbeitet, obwohl es wesentliche Abweichungen von dem technologischen<br />

Reglement enthielt. Ungeachtet dessen haben es Fomin, Djatlov und<br />

Kovalenko unterschrieben. Gemäß diesem Programm wurden im Weiteren<br />

die Überprüfungen durchgeführt, die schließlich mit der Havarie am 26. April<br />

1986 endeten. Der Charakter der genannten Überprüfungen erforderte,<br />

dass gemäß Pkt. 19.4.1 der Instruktion zur Steuerung des Reaktors RBMK-<br />

1000 ein Angehöriger der Abteilung nukleare Sicherheit anwesend ist. Das<br />

war hier jedoch nicht vorgesehen und auch nicht gewährleistet.<br />

Das Versuchsprogramm musste mit dem wissenschaftlichen Leiter, dem<br />

Hauptkonstrukteur, dem Hauptprojektanten, der Staatlichen Atomenergieaufsichtsbehörde<br />

und dem Stellvertreter des Oberingenieurs <strong>für</strong><br />

Wissenschaft des Kraftwerkes vereinbart werden. Auch das war nicht<br />

erfolgt.<br />

Fomin, Djatlov und Kovalenko haben im Versuchsprogramm nicht<br />

festgelegt, den Reaktor zu Beginn der Versuche abzustellen, was dem<br />

197

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