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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Fomin – Lassen Sie mich die Notizen nutzen. (Er sprach lange über<br />

seelische Schmerzen, Erlebnisse und Mitleid zu den Verstorbenen – N.K.).<br />

Ich bin davon überzeugt, dass das Programm nicht die Ursache der Havarie<br />

ist. 1982 und 1985 gab es keine Explosionen.<br />

Zeuge M. Umanec hat <strong>aus</strong>gesagt, dass die Durchführung des Programms<br />

in Übereinstimmung mit den Forderungen des Reglements die Sicherheit<br />

des Reaktors gewährleistet hätte. Die Ursache der Havarie liegt an den<br />

Abweichungen vom Programm, am Leistungsniveau, an der kleinen<br />

operativen Reaktivitätsreserve, am Abschalten des Havarieschutzes. Wegen<br />

der geringen Qualifizierung des Oberingenieurs der Reaktorbrigade wurde<br />

die Reaktorleistung auf Null reduziert.<br />

Bei der Ausbildung des Personals sind wir nach den Richtlinien<br />

“Technische Nutzungsregeln”, “Regeln <strong>für</strong> nukleare Sicherheit” usw.<br />

vorgegangen. Ein Trainingszentrum wäre nötig, aber das gibt es <strong>bis</strong> heute<br />

nicht. Nach dem Gutachten führender Atomphysiker ist der RBMK-Reaktor<br />

unsicher. Der führende Physiker des Instituts <strong>für</strong> Atomenergie Volkov<br />

äußerte seine Überlegungen über die Änderungen in der Zusammensetzung<br />

der aktiven Zone. Darauf einigte sich mit ihm die Kommission <strong>aus</strong> elf<br />

Personen. Dennoch, ohne die Verletzungen wäre es nicht zu der Havarie<br />

gekommen.<br />

Die große Belastung mit Reparaturen und Betrieb zwang mich, bezüglich<br />

der nuklearen Sicherheit mich auf den stellv. Chefingenieur des Kraftwerks<br />

<strong>für</strong> Wissenschaft Ljutov zu verlassen. Er kannte das geplante Programm <strong>für</strong><br />

den 25.4.86. Doch er wie auch die Spezialisten der Abteilung <strong>für</strong><br />

Reaktorsicherheit waren zu inaktiv. Ich arbeitete zwölf oder mehr Stunden<br />

am Tag, auch am Wochenende.<br />

Deshalb bereitete ich ein Dokument über die Änderung der<br />

Führungsstruktur <strong>für</strong> das KKW <strong>Tschernobyl</strong> vor.<br />

Die 3. Reaktorgruppe wird ein eigenständiges KKW. Viel Zeit wurde <strong>für</strong><br />

die Fragen der Unfallsicherheit aufgewendet. Havarien waren weniger als in<br />

anderen KKW. Das Kraftwerk arbeitete stabiler als andere. Durch die<br />

Beschäftigung mit all diesen Fragen, habe ich wahrscheinlich nicht genug<br />

die Aktivitäten meines Stellvertreters kontrolliert. Es sollte auch meine lange<br />

Krankheit angemerkt werden, Fraktur der Wirbelsäule vier Monate vor der<br />

Havarie.<br />

An der Beurteilung der Strahlungssituation habe ich nicht teilgenommen.<br />

Die Mitarbeiter, die am Morgen des 26. April zur Schicht kamen, waren <strong>für</strong> die<br />

Kühlung des 3. Blocks notwendig. Laut Krasnozhen hat die Strahlung im<br />

Turbinensaal nicht mehr als 10 µSv/h betragen. Deshalb hielten wir die<br />

Mitarbeiter dort <strong>für</strong> die notwendigen Operationen zur Begrenzung der<br />

Havarie. Über die Bekanntmachung habe ich gedacht, dass der Direktor und<br />

Leiter des Stabes der Zivilverteidigung das bereits getan haben. Natürlich<br />

hätte man sie dublieren müssen. Das ist alles.<br />

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