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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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verblieben. Nach dem Bericht über den Sicherheitsstand des Sarkophags.<br />

2002 ).<br />

Die von der “Politischen Wissenschaft” zur Bestätigung dieser falschen<br />

Einschätzung verwendeten indirekten Methoden zur Bestimmung des<br />

verbliebenen Kernbrennstoffs nach der Radioaktivität und der<br />

Wärmeentwicklung ergaben noch ungenauere Ergebnisse. Als Beispiel<br />

möchte ich den Versuch, ein 18 m Rohr mit Temperatur – und Gamma-<br />

Sensoren („Nadel“ genannt) im Reaktorschacht zu installieren, anführen.<br />

Auf diese Operation, die am 19. Juni 1986 durchgeführt wurde, hat die<br />

Wissenschaft große Hoffnungen gesetzt. Die Hubschrauberpiloten „hingen“<br />

länger als üblich über der Reaktorruine, um die „Nadel” möglichst genau<br />

nach ihnen vorgegebenen Koordinaten im Reaktor zu installieren. Am Ende<br />

wurde die “Nadel” installiert und von den Sensoren kam die Information. Die<br />

Temperatur – und Dosisleistung wurde direkt am Bord des Hubschraubers<br />

registriert. Die Protokolle der damaligen Messungen kann man auch heute<br />

sehen. Wie im Projekt der “Bestattung des 4. Blocks des KKW <strong>Tschernobyl</strong>”<br />

steht: “Aufgrund der Messungen der Strahlungsfelder in der aktiven Zone<br />

mit der „Nadel” wurde geschätzt, dass sich im Reaktorschacht der größte Teil<br />

des im Kraftwerksblock verbliebenen Kernbrennstoffs befindet und 10 <strong>bis</strong><br />

30% des ursprünglichen Reaktorinhalts beträgt”. Die Überprüfung der<br />

zentralen Halle zwei Jahre später ergab, dass die “Nadel” den Reaktorschacht<br />

überhaupt nicht traf, sondern in das leere nördliche Abklinbecken gesenkt<br />

wurde, in dem sowohl vor als auch nach der Havarie kein Brennstoff<br />

gewesen ist (“Experimentelle Studie des zerstörten Reaktors”, K.P. Cecerov,<br />

Moskau).<br />

Die Abschätzung der Größe der aktiven Zone des Reaktors, in der sich<br />

ein Überschuss an Reaktivität her<strong>aus</strong>bildete, was zu der nuklearen Explosion<br />

führte, zeigte, dass daran etwa 10% des Kernbrennstoffs beteiligt waren.<br />

Diese Abschätzung widerspricht nicht der Beurteilung durch Experten des<br />

KGB, die die Wucht der Explosion mit 30 t TNT einschätzen. Verdampfter<br />

und hochdispergierter (<strong>bis</strong> µm-Größe) Kernbrennstoff im Bereich der<br />

Explosion wurde in die Atmosphäre getragen. Der Rest des Brennstoffs war<br />

teilweise dispergiert, teilweise fragmentiert und <strong>aus</strong> dem Reaktor<br />

her<strong>aus</strong>geschleudert.<br />

Auskunft zum Kernbrennstoff (A.N. Kiselev und K.P. Cecerov, Vortrag<br />

“Prozess der Zerstörung des Reaktors im 4. Kraftwerkblock des KKW<br />

<strong>Tschernobyl</strong>” auf der Konferenz des Ministeriums <strong>für</strong> Außerordentliche<br />

Situationen „Die Überwindung der Folgen der <strong>Tschernobyl</strong>-Katastrophe.<br />

Bilanz. Perspektiven“, Mai 2001”): “Als Ergebnis der vollständigen<br />

Entwässerung der aktiven Zone und des Sprengens des Reaktors erreichte<br />

die Temperatur des Kernbrennstoffes im kritischen Bereich der aktiven Zone<br />

etwa 40.000° C. Es hat Dispergieren und Verdampfung (im kritischen<br />

Bereich) des Brennstoffs sowie Dispergieren des größten Teils des Graphits<br />

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