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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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international anerkannte Methoden der Prognostizierung. Vier Monate vor<br />

dem 1. März publizierten sie einen Sicherheitsbericht, in den nicht die<br />

Statistik historisch bekannter maximaler Erdbeben einging. Die<br />

prognostizierte maximale Tsunamiwelle war 5,7 m hoch. Die tatsächliche<br />

Welle auf <strong>Fukushima</strong> war 8,2 m hoch und überschwemmte lebenswichtige<br />

Sicherheitssysteme. Man kritisiert TEPCO auch da<strong>für</strong>, dass die Havarie-<br />

Diesel-Generatoren in den Kellern oder Erdgeschossen der Kraftwerksgebäude<br />

aufgestellt waren.<br />

Über das Verschweigen der Ausmaße der Havarie – Der Premier-<br />

Minister Japans Naoto Kan erklärte am 12.04.2011, dass sein Land keinen<br />

Versuch unternahm, Informationen über die Entwicklung der nuklearen<br />

Krise nach der Havarie im KKW <strong>Fukushima</strong> – 1 zu verbergen. Doch weder<br />

in den öffentlichen Pressemitteilungen noch in den Veröffentlichungen von<br />

TEPCO wird z. B. irgendetwas über das hohe Niveau der Radioaktivität im<br />

Reaktor 1 gesagt. In der hermetischen Pumpenschale wurden mehr als<br />

100 Sv/h und im Kondensationsbecken unter dem Reaktor – 12 Sv/h<br />

gemessen.<br />

TEPCO wusste, dass Brennstoff <strong>aus</strong> diesem Reaktor geschleudert war.<br />

Plutonium-Isotope wurden am 25. und 28. März im Boden unmittelbar neben<br />

dem Reaktor – 1 und in seiner Infrastruktur gefunden. Doch sie sprachen nur<br />

über gasförmigen Fallout von Jod-131.<br />

Die USA unterscheiden sich nicht sehr von den Japanern. Das Dokument<br />

NRC vom 26.März stellt fest, dass große Stücke hochradioaktiven Materials<br />

<strong>bis</strong> zu 1,5 km Entfernung <strong>aus</strong> den Kraftwerksblöcken her<strong>aus</strong>geschleudert<br />

wurden. Sie sind später mit Bulldozern in den Bereich zwischen den Reaktoren<br />

3 und 4 geschoben worden. Aber erst am 30. März haben IAEA und das<br />

Ministerium <strong>für</strong> Energetik der USA in ihren Erklärungen das mögliche<br />

«Ausfließen» von Plutonium anerkannt.<br />

Zum radioaktiven Wasser – ungeachtet der Gefahr von Radioaktivität<br />

<strong>für</strong> alles Lebende wurde das Wasser <strong>aus</strong> dem KKW <strong>Fukushima</strong> in den Ozean<br />

geleitet. Es fließt auch heute und wird fließen, so lange wie möglich. Und in<br />

diesem Wasser ist nicht nur Jod, Strontium und Cäsium, sondern auch das<br />

Dioxyd des Urans mit Plutonium. Ich bin überzeugt, solange im KKW nicht<br />

eine ernsthafte internationale Organisation oder Kommission die Kontrolle<br />

übernimmt, werden die Japaner weiter das Wasser vergiften. <strong>Tschernobyl</strong><br />

hat die Luft der Erde mit seinem Fallout verseucht, <strong>Fukushima</strong> macht es mit<br />

dem Wasser. Das ist der ganze Unterschied zwischen ihnen. Nur in<br />

<strong>Tschernobyl</strong> war die im Reaktor enthaltene Radioaktivität etwa ein Drittel<br />

derer im Brennstoff des 4. Reaktors von <strong>Fukushima</strong> (nicht weniger als 25<br />

Milliarden Curie).<br />

Wie viel radioaktives Wasser gibt es in <strong>Fukushima</strong>? Eine elementare<br />

Berechnung der täglichen Wasserzufuhr in die Reaktoren und die<br />

Abklingbecken zeigt, dass das Volumen bereits lange 100.000 t überschreitet.<br />

Und das nach unvollständigen Angaben. Und das alles innerhalb eines<br />

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