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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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oben des 150 m hohen Entlüftungsrohres auf dem Dach des Gebäudes<br />

zwischen dem dritten und vierten Kraftwerkblock. Dieses Glühen wurde<br />

durch sie nicht als Brand identifiziert, es war dem kalten Glühen ionisierter<br />

Luftmassen ähnlich.<br />

Ich führe noch die Aussagen des Zeugen Romanzev O.A. an (http:/<br />

informacia.ru/2006/news932htm): „Ich habe die Flamme über dem 4. Block<br />

sehr gut gesehen, die der Form nach einer Kerzenflamme bzw. einer Fackel<br />

ähnlich war. Sie war dunkel-violett mit allen Regenbogenfarben. Die Flamme<br />

war neben dem Entlüftungsrohr. Sie bewegte sich etwas zurück und dann<br />

ertönte der zweite Knall. 15 <strong>bis</strong> 20 Sekunden erschien eine andere Fackel,<br />

die dünner als die erste, aber 5 <strong>bis</strong> 6-mal höher. Die Flamme wuchs langsam<br />

und ist dann verschwunden wie im ersten Fall. Der Knall war dem Schuss <strong>aus</strong><br />

einer Kanone ähnlich – schallend und scharf”.<br />

Ich möchte bemerken, dass auch dieser Zeuge nicht über Brände<br />

sprach, sondern nur über die Explosionen und eine kurzzeitige Flamme.<br />

Der Ingenieur des <strong>Tschernobyl</strong>-Inbetriebnahme–Unternehmens<br />

Tumanov Aleksandr Petrovic befand sich in unmittelbarer Nähe der Explosion.<br />

Folgendes hat er in seiner schriftlichen Erklärung dargestellt: „Ab 23.30 Uhr<br />

<strong>bis</strong> zum Moment des Geschehens befand ich mich im Zimmer 29, 7. Stock des<br />

Verwaltungsgebäudes. Um 1.25 – 1.27 Uhr habe ich das Grollen gehört und<br />

spürte eine starke Vibration des Gebäudes. Ich sah <strong>aus</strong> dem Fenster. Ein<br />

Funkenbündel, Stücke von glühendem Metall bzw. irgendwelcher großer<br />

und kleiner, ölgetränkter, brennender Lumpen, die in verschiedene<br />

Richtungen flogen. Ich verfolgte mit dem Blick ein großes Stück, das auf das<br />

Dach des Gebäudes mit dem Entlüftungsrohr zwischen dem 3. und 4. Block<br />

fiel. Das zweite Stück fiel auf das Dach des Reaktorsaals 3, auf die Stelle, wo<br />

sich der Havarientank des Steuer- und Schutzsystems des 3. Blocks befand.<br />

Das dritte Stück fiel auf das Dach des Gebäudes mit dem Hilfssystem der<br />

Reaktorabteilung. Zwei Stücke brannten gleichmäßig, ohne aufzulodern.<br />

Nur am Entlüftungsrohr vergrößerte sich die Flamme. Das Brennen dauerte<br />

etwa 20-30 Minuten, genau kann ich das nicht sagen.<br />

Am Anfang hörte ich das Grollen, dann den Knall und dann zwei dumpfe<br />

Schläge (oder Explosionen, genau kann ich das nicht sagen). Das Folgende<br />

wurde später beschrieben: Nach der Explosion des 4. Reaktors waren<br />

auf den Dächern der Gebäude neben dem Block nur einzelne<br />

brennende Stücke, die von selbst in ca. 30 Minuten erloschen.<br />

Die Explosion hat das Dach und die Westwand des Reaktorsaals<br />

vollständig weggerissen, die W and des Turbinensaals zerstört, mit<br />

Bruchstücken der Stahlbetonkonstruktionen dessen Dach durchschlagen.<br />

Sie hat kleines, kurzzeitiges Entflammen von Kernbrennstoffstücken auf<br />

dem Dach des Reaktorsaals 3 hervorgerufen. Das waren kleine Brandherde,<br />

<strong>für</strong> deren Löschen man wegen der chemischen Reaktionen, die das Brennen<br />

verstärken, kein Wasser verwenden darf. Übrigens <strong>aus</strong> zwei Gründen<br />

konnte man auf die Dächer kein Wasser bringen. Der Pumpendruck war<br />

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