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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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verwendet werden) abgeschlossen. Diese Container sind vorübergehende<br />

Speicher <strong>für</strong> eine Zeit von 50 Jahren. Wohin dann mit dem Inhalt? In welchem<br />

Zustand wird der Brennstoff nach 50 Jahren sein? Wie wird man ihn <strong>aus</strong> den<br />

Metall-Beton-Containern her<strong>aus</strong>bringen? Antworten gibt es keine. Noch<br />

schlechter ist es bestellt um den verbrauchten Kernbrennstoff des<br />

Tschenobyler KKW. Derzeit lagern im <strong>Tschernobyl</strong>er KKW 100 % des<br />

Brennstoffs in einem überfüllten Behälter im Wasser. Die Lagerung ist dort<br />

zeitlich begrenzt <strong>bis</strong> 2016. In dem Behälter gibt es keinen Platz, in den man<br />

im Falle eines Lecks im Arbeitsbehälter Brennstoff umlagern könnte. Im<br />

Behälter befinden sich 19318 Brennstoffkassetten bei einer Kapazität von<br />

17520 Kassetten.<br />

Nach Schätzungen der IAEA wurden <strong>bis</strong> 2011 in den 442 Reaktoren, die<br />

es auf der Erde gibt, etwa 260 T<strong>aus</strong>end t verbrauchter Kernbrennstoff<br />

erzeugt. Dieser enthält mehr als 150 Milliarden Curie Radioaktivität. Von<br />

diesen plant man 180 T<strong>aus</strong>end t gleich endzulagern und 80 T<strong>aus</strong>end t<br />

wieder aufzubereiten. Es ist interessant, in welcher Zeit man diese 80<br />

T<strong>aus</strong>end t wieder aufbereiten kann, wenn es in der gesamten Geschichte<br />

der UdSSR und seiner Atomindustrie gelang, insgesamt etwa 10 T<strong>aus</strong>end t<br />

verbrauchten Kernbrennstoffs wieder aufzubereiten? (Angaben <strong>aus</strong> dem<br />

Jahr 2000 von V. Menyshkov, Mitarbeiter im Sicherheitsrat der Russischen<br />

Föderation).<br />

Bei der Wiederaufbereitung von 1 t verbrauchtem Kernbrennstoff fallen<br />

(nach Mindestschätzungen):<br />

- 45 t hochaktive, flüssige Abfälle (welche man dann verdampft, fraktioniert<br />

und verglast, man erhält 7,5 t fester radioaktiver Abfälle in Form einer<br />

verglasten Masse);<br />

- 150 t flüssiger, mittelaktiver und<br />

- 2000 t schwachaktiver Abfälle.<br />

Die summarische Aktivität der Abfälle bei der Wiederaufbereitung 1 t<br />

abgebrannten Kernbrennstoffs beträgt i.M. 600 000 Curie. Frage – wo tut<br />

man die hin?<br />

Großbritannien und Frankreich nutzten lange Zeit „Löcher” in<br />

internationalen Abkommen und luden die radioaktiven Abfälle ihrer<br />

Wiederaufbereitung im nördlichen Atlantik ab. Das gleiche tut auch Japan.<br />

Russland presst flüssige radioaktive Abfälle in die Erde oder schüttet sie in<br />

offene Gewässer. In der Ukraine ist das Problem der Lagerung radioaktiver<br />

Abfälle und abgebrannter Kernbrennstoffe ungelöst. Hilft uns die Erfahrung<br />

von Ländern mit so großer Autorität in Fragen von Kernbrennstoffzyklen wie<br />

der USA, Großbritanniens und Frankreichs? Antwort – niemals. Sie selbst<br />

versuchen erfolglos, die Fragen der sicheren Lagerung von abgebranntem<br />

Kernbrennstoff und radioaktiver Abfälle zu lösen. Ihre nichtbillige „<strong>Hilfe</strong>” <strong>für</strong><br />

die Ukraine vergrößert nur die Probleme <strong>für</strong> die Zukunft.<br />

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