22.02.2013 Aufrufe

Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus dem Tagebuch eines Operators (19 Jahre), der in <strong>Fukushima</strong> – 2<br />

arbeitete, während der Katastrophe „Liquidator”:<br />

– „Wir haben hier gearbeitet. Wir kannten die Situation. Deshalb ist alle<br />

Schuld bei uns.“<br />

– „Unsere Aufgabe – den Zustand des KKW zu stabilisieren. Wir sind wie<br />

Maschinen, ohne Gefühl. Man sagt ‘gehe!‘, wir gehen. Man sagt ‘tue<br />

Unmögliches‘, wie tuen.”<br />

– „Ich war beeindruckt von den Worten, die uns der Direktor heute sagte:<br />

‘Diejenigen, die in <strong>Fukushima</strong> Daiti und Daini arbeiten, haben keine<br />

Menschenrechte!!!‘.<br />

Der Vater eines Kollegen arbeitet ebenfalls im KKW. Er sagte: „Das<br />

Einzige, worüber es sich jetzt lohnt zu beunruhigen – das ist der Tod an<br />

Überarbeitung”.<br />

Jetzt zur Zukunft der Atomenergetik. In 58 Jahren (das Alter der friedlichen<br />

Atomenergetik) geschahen an Reaktoren bereits vier projektinnewohnende<br />

Havarien – in England, Windscale – 1 im Jahre 1957, in den USA, Three Mile<br />

Island, 1979, Ukraine, KKW <strong>Tschernobyl</strong>, 1986 und Japan, <strong>Fukushima</strong> – 1,<br />

2011. Hier<strong>aus</strong> ergibt sich faktisch die W ahrscheinlichkeit solcher<br />

„unzulässigen” Ereignisse gleich 4/58 oder 1/15. D.h., in unserem Jahrhundert<br />

kann die Katastrophe an einem beliebigen Reaktor in Abständen von 15<br />

Jahren (i.M.). W elche Zukunft erwartet uns bei solcher Frequenz<br />

projektinnewohnender Katastrophen? Nur eine radioaktive – wenn wir nicht<br />

umdenken.<br />

„Schlaue“ Wissenschaftler errechnen die Wahrscheinlichkeit solcher<br />

projektinnewohnender Katastrophen auf ihre Weise. Bei ihnen ergibt sich<br />

ein solches Ereignis einmal in 100.000 Jahren. Wenn man ihnen glaubt,<br />

dann ist das Unwahrscheinliche eingetreten – wir haben den Grenzwert<br />

solcher Havarien schon 400.000 Jahre im Vor<strong>aus</strong> erreicht.<br />

Schlussfolgerung<br />

Es sind noch nicht 25 Jahre nach <strong>Tschernobyl</strong> vergangen, als die<br />

Atomenergetik den nächstfolgenden schweren Schlag auf die Ökonomie<br />

eines Landes verübte, jetzt eines Landes mit einer hochentwickelten<br />

Technologie – Japan. Die Verluste sind wieder unermesslich größer als der<br />

Gewinn durch die verlorenen Energieblöcke wäre. Das ohne Berücksichtigung<br />

der Krankheiten, die die Explosionen der Atomreaktoren hervorrufen. Und<br />

jene Folgen durch radioaktive Verseuchung von Erde und Ozean, deren<br />

Ausmaße noch nicht so bald bestimmt werden können.<br />

Die Japaner waren verpflichtet, ihre Reaktoren zu schützen. Aber sie<br />

haben sich selbst wegen der Ökonomie betrogen. Aus der Kritik in der<br />

japanischen Presse wurde bekannt, dass die Spezialisten der Gesellschaft<br />

Tokyo Electric Power Co. (TEPCO) <strong>für</strong> ihr Kraftwerk den schlimmsten<br />

Tsunami modellierten mit Verwendung eigener EDV-Programme aber nicht<br />

267

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!