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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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er sich befindet. Eindeutig zu sagen, warum er brannte, ist schwer. Ich<br />

schließe nicht <strong>aus</strong>, dass an einigen Stellen der aktiven Zone sehr hohe<br />

Temperaturen waren und die Bedingungen entstanden, unter denen Graphit<br />

in Brand geraten könnte. Es kann sein, dass irgendwie Zirkon einwirkte. Ein<br />

vollständiges Bild der Vorgänge nach der Explosion haben wir vorerst nicht.<br />

Ehrlich gesagt, diese Richtung der Analyse der <strong>Tschernobyl</strong>-Havarie steht<br />

ein wenig hinter den anderen zurück. Obwohl viele Experimente mit Graphit<br />

schon durchgeführt und eine Menge von Ideen diskutiert wurden, das<br />

Vergangene im Detail nachzuvollziehen, ist noch nicht gelungen.”(Zeitschrift<br />

„Natur“, № 11, 1990, „Liquidation der Folgen der <strong>Tschernobyl</strong>-Katastrophe“).<br />

Graphit fand man 700-800 t, d. h., der Verlust belief sich auf mehr als die<br />

Hälfte. Er verdampfte und dispergierte wie auch der Kernbrennstoff. Im<br />

Gegensatz zum seit 1986 allen bekannten Irrtum über den verbrannten<br />

Graphit, ist den Spezalisten bekannt, dass bei einer Temperatur von 3600° C<br />

und höher Graphit nicht brennt, nicht schmilzt, sondern verdampft.<br />

Dies wird durch die Art der Graphitblöcke, die <strong>aus</strong> dem Reaktor<br />

her<strong>aus</strong>geworfen wurden, bestätigt. Im KKW wurden Graphitblöcke mit einem<br />

Masseverlust von <strong>bis</strong> zu 50% und eine riesige Menge von Graphitstaub<br />

gefunden. Der Graphitstaub bedeckte das Betriebsgelände des KKW gänzlich.<br />

Graphitstaub wurde in einer Entfernung von <strong>bis</strong> zu 200 km vom Kraftwerk<br />

gefunden, darunter in der Nähe der Stadt Kanev (“Eine experimentelle<br />

Studie am zerstörten Reaktor“, K. Cecerov).<br />

Die Stäbe des Steuer – und Schutzsystems wurden im Ergebnis der<br />

Explosion praktisch alle verdampft, d.h. sie teilten das Schicksal von Brennstoff<br />

und Graphit.<br />

Auskunft über die Untersuchung des Brennens von Graphit (K.P.<br />

Cecerov, “Nichtfriedliches Atom von <strong>Tschernobyl</strong>”, Zeitschrift „Mensch”, № 6,<br />

2006 – № 1, 2007): “Im Sommer 1986 wurden Experimente durchgeführt, um<br />

die Möglichkeit des Brennens von Graphit der aktiven Zone zu überprüfen.<br />

In der Abteilung <strong>für</strong> radioaktives Materialverhalten des Instituts <strong>für</strong><br />

Atomenergie Kurcatov hat Fedor Fedorovic Zherdev Stücke des nuklearen<br />

Graphits in einem Muffelofen erhitzt, wirklich <strong>bis</strong> auf Rotglut. Wenn man sie<br />

aber <strong>aus</strong> dem Ofen her<strong>aus</strong>nahm, an der Luft wurden sie sofort schwarz, kein<br />

Brennen trat auf. Im Wissenschaftlichen Forschungs – und Konstruktionsinstitut<br />

<strong>für</strong> Energietechnik Dollezhal’ hat Vladimir Nikitic Smolin eine<br />

Reihe von Experimenten durchgeführt, von denen Videoaufnahmen gemacht<br />

wurden. Auf einem Video wurde folgendes fixiert: Die Graphitblöcke wurden<br />

auf Birkenholz in einem 200 l-Fass ohne Boden (<strong>für</strong> den Zugang von<br />

Sauerstoff), eingewickelt in Asbest (<strong>für</strong> die Wärmedämmung des Graphits)<br />

gelegt. Durch Verbrennen des Holzes wurden die Graphitblöcke <strong>bis</strong> auf<br />

Rotglut erhitzt. Die Videokameras haben über Stunden die Veränderung der<br />

Abmessungen des heißen Graphites im Fass fixiert. Keine Flamme wurde<br />

beobachtet, das allmähliche “Schmelzen” oder Ablation von Graphit ging vor<br />

sich. Im Verlaufe einiger Stunden waren geringe Veränderungen in der Form<br />

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