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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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einstellen!” „Das ist auch gut. Ich habe schon lange vor, <strong>aus</strong> der Kernenergetik<br />

wegzugehen.” Filimoncev glaubte das nicht: “Ja? Man muss zuerst den Block 3<br />

in Betrieb nehmen und phantasieren werden wir dann.” Aber ich habe nicht<br />

phantasiert. Das war eine lange überlegte Entscheidung. Das erste Mal<br />

sprach ich darüber bei der Verabschiedung von E.N. Pozdyshev, als er von<br />

uns nach Moskau ging, um als Chef einer der Hauptabteilungen vom<br />

Ministerium <strong>für</strong> Atomenergie zu arbeiten. Er sagte mir, dass er nach dem<br />

Start des Blocks 3 des KKW <strong>Tschernobyl</strong> meine Versetzung in ein anderes<br />

Kraftwerk versuchen würde. Als Hauptingenieur eines im Bau oder bereits in<br />

Betrieb befindlichen Kernkraftwerkes. Ich weigerte mich, und erklärte warum.<br />

Mir war klar, die Kernenergie bringt mehr Schaden als Nutzen. Und bin<br />

wirklich <strong>aus</strong> der Kernenergie gegangen als in <strong>Tschernobyl</strong> Block 3 in Betrieb<br />

genommen wurde.<br />

Operative Beratung mit dem Direktor des KKW <strong>Tschernobyl</strong> am<br />

19.03.1988<br />

M.P. Umanec – “Die Zeit des Umzuges nach Slavutic ist beendet. Der<br />

Vorsitzende der Regierungskommission Scherbina und Sektorleiter des ZK<br />

der KPdSU Mar’in haben angeordnet, im dritten Quartal dieses Jahres zu der<br />

Arbeitsweise ohne Schichten überzugehen. Und wenn es sein muss, werden<br />

die zwei Blöcke des KKW <strong>Tschernobyl</strong> abgeschaltet, um uns die Zeit zu<br />

sichern, die neuen Mitarbeiter zu schulen.<br />

Keine Schichten mehr! Der Umzug nach Slavutic und die Renovierung<br />

der Kiewer Wohnungen (vor der Rückgabe an den Wohnfonds von Kiew)<br />

werden <strong>aus</strong> dem Fonds „Liquidation der Folgen der Havarie“ finanziert.<br />

Nachwort zum Kapitel:<br />

– Für die Desorganisation des Umzugs nach Slavutic wurde der Leitung<br />

des KKW eine strenge Parteistrafe <strong>aus</strong>gesprochen. Der Sekretär der<br />

Parteiorganisation E.A. Borodavko wurde am 26.09.1988. <strong>aus</strong> der Partei<br />

<strong>aus</strong>geschlossen.<br />

– Nach Slavutic sind nur 450 Personen (10%) des verantwortungsbewussten<br />

und qualifizierten Kollektivs <strong>aus</strong> der Zeit vor der Havarie<br />

umgezogen.<br />

– Am 11.10.1991 brannte der Turbogenerator 4 vom Block 2. Dabei<br />

verbrannten 180 Tonnen Turbinenöl. Das Dach der Turbinenhalle wurde<br />

stark beschädigt, etwa 2500 Quadratmeter des Daches stürzten ein. Der 2.<br />

Block wurde <strong>für</strong> immer stillgelegt.<br />

– Am 30.11.1996 wurde der 1. Block <strong>für</strong> immer abgeschaltet.<br />

– Im Jahr 2000 hat der 3. Block aufgehört zu arbeiten. Jetzt pendeln 3500<br />

Menschen zum toten Kraftwerk wie zur Arbeit. Die Stadt, die durch das<br />

Kraftwerk lebte, wurde eine Falle <strong>für</strong> junge Menschen.<br />

– Seit 10 Jahren wird <strong>für</strong> das Kraftwerk und die Stadt <strong>aus</strong> dem<br />

Staatsh<strong>aus</strong>halt 50.000.000 $ pro Jahr bereitgestellt. Und das Ende dieses<br />

Prozesses ist nicht sichtbar.<br />

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