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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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nicht <strong>aus</strong>reichend, um das Wasser auf die Höhe von 70 m zu pumpen. Die<br />

Trockenrohre, die zum Dach des 4. Blocks führten, wurden bei der Explosion<br />

durch die Bruchstücke der Stahlbetonkonstruktionen zerstört.<br />

Anmerkung: Der Wissenschaft ist bekannt, dass das Pulver (bzw.<br />

Metallspäne) von Metalluran sich von selbst an der Luft entzündet. Das<br />

Urandioxid (UO 2 ), <strong>aus</strong> dem die Tabletten <strong>für</strong> Brennstoffkassetten <strong>für</strong> Reaktoren<br />

(RMBK) hergestellt werden, kann selbstzündend sein. Im Nachschlagewerk<br />

von V.S.Tschirkin „ Die Eigenwärme von Materialien der Kerntechnik” sind<br />

die pyrophoren Eigenschaften des Pulvers von Urandioxid (Partikelmaß<br />

kleiner als 0,1 µm ) beschrieben. Es kann brennen, oxidierend <strong>bis</strong><br />

Triuranoctoxid. Aufgrund dieser Informationen konnten sich die <strong>aus</strong> dem<br />

Reaktor her<strong>aus</strong>geschleuderten, durch die Explosion <strong>bis</strong> 1000 Grad erhitzten<br />

kleinsten Fragmente des Kernbrennstoffs selbst an der Luft entzünden und<br />

das Triuranoctoxid U3U8 bilden. Wasser konnte das Bild der Havarie nur<br />

verschlimmern. Heißes Wasser und Dampf reagieren mit Uran durch<br />

Freisetzung von explosionsgefährlichem Wasserstoff. Bei Abkühlung an der<br />

Luft und Fehlen von Wasser und Dampf hört das Uran auf zu brennen.<br />

Im Folgenden wird ein Kartogramm über die Anordnung der Fragmente<br />

des Kernbrennstoffs, die durch die Explosion <strong>aus</strong> dem 4. Reaktor auf das<br />

Dach des 3. Kraftwerkblocks und das Dach des Blocks der Hilfsysteme der<br />

Reaktorabteilung sowie die Fläche unter dem Entlüftungsrohr<br />

r<strong>aus</strong>geschleudert wurden, angegeben. Auf dem Kartogramm wurden die<br />

Strahlungsquellen dargestellt – mit Fähnchen die radioaktiv verseuchten<br />

Konstruktionsmaterialien mit einer Strahlungsdosis von mehr als 2 Sv/h und<br />

mit Stern Fragmente des Kernbrennstoffs mit Dosisleistung der<br />

Gammastrahlung von mehr als 10 Sv/h. In Rechtecken wurde die Dachfläche<br />

in m² angegeben. Diese Daten stammen vom 25. Juli 1986. Sie wurden von<br />

den Angehörigen der Brigade Jurij Samojlenko ermittelt, die die Reinigung<br />

der Dächer von radioaktiven Stoffen im Herbst beendete. Auf dem Bild sind<br />

etwa 40 der Strahlungsquellen mit einer Dosisleistung von mehr als 10 Sv/<br />

h dargestellt. Das bedeutet, dass der Aufenthalt eines Menschen dort im<br />

Laufe einer Stunde un<strong>aus</strong>weichlich zum Tode führt. Am 26. April waren die<br />

Strahlungsbedingungen auf den Dächern noch wesentlich schlimmer.<br />

Anmerkung: Auf dem nördlichen Teil des Daches des in Betrieb<br />

befindlichen 3. Blocks wurden sogar 1990 Fragmente von Kernbrennstoffelementen,<br />

verstreute Tabletten von Urandioxid und sonstige frei<br />

liegende Quellen ionisierender Strahlung mit einer Gamma-Strahlungs-<br />

Dosisleistung von <strong>bis</strong> zu 2 Sv/h an der Oberfläche, die sich seit 1986 dort<br />

befanden, entdeckt.<br />

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