Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...
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Sogar ohne Berücksichtigung der Liquidatoren der Havarie, Verstorbene<br />
im Jahr 1986 (Angaben über sie sind in der Auskunft des Gesundheitsministeriums<br />
nicht enthalten), und ohne die Zahlen <strong>für</strong> 2005 <strong>bis</strong> 2010 ist<br />
die Zahl der Verstorbenen unter den Betroffenen der <strong>Tschernobyl</strong>-<br />
Katastrophe fast 430 T<strong>aus</strong>end, mit Berücksichtigung der letzten 6 Jahre –<br />
mehr als eine halbe Million.<br />
Anlage: Brief G.A. Shasharins an M.S. Gorbacev (Entwurf) (http:/<br />
/accidont.ru/letter.html)<br />
In Verbindung mit den Untersuchungen zu den Ursachen der <strong>Tschernobyl</strong>-<br />
Havarie halte ich es <strong>für</strong> notwendig, Ihnen einige Fakten und Überlegungen<br />
zur Kenntnis zu bringen. Gegenwärtig im Ergebnis durchgeführter Analysen<br />
der Materialien der Havarie und Forschungen, die von Instituten des<br />
Ministerium <strong>für</strong> Mittleren Maschinenbau und des Ministeriums <strong>für</strong><br />
Energiewirtschaft durchgeführt wurden, im ganzen bei allen Fachleuten<br />
entstand ein einheitliches Verständnis über den Charakter des<br />
Havarieprozesses und die Ursachen seiner Entstehung. Es ist eine nicht<br />
kontrollierbare schnelle Sprengung des Reaktors vor sich gegangen, die<br />
eine Wärmeexplosion hervorrief mit anschließend praktisch vollständiger<br />
Zerstörung der aktiven Zone des Reaktors.<br />
Die Ursachen der nichtkontrollierbaren Sprengung liegen in den<br />
Besonderheiten der Physik und Konstruktion des Reaktors RBMK, die früher<br />
nicht <strong>aus</strong>reichend bekannt waren und die sich in vollem Maße erst unter den<br />
Bedingungen offenbaren konnten, wie sie sich an der Reaktoranlage des<br />
Blocks 4 des KKW <strong>Tschernobyl</strong> im Moment der Havarie eingestellt hatten.<br />
Die Reihenfolge der Ereignisse der Havarie und ihrer Ursachen wurden im<br />
Detail in der Ergänzung zur Ermittlungsakte analysiert (Ministerium <strong>für</strong><br />
Energiewirtschaft der UdSSR, Soyuzatomenergo, Nr. 4/611, 16.05.86) und<br />
im Gutachten des Ministeriums <strong>für</strong> Energiewirtschaft zu Ergebnissen der<br />
Untersuchungen, <strong>aus</strong>geführt im Allunionsinstitut <strong>für</strong> Kernkraftwerke und von<br />
anderen Spezialisten des Ministeriums <strong>für</strong> Energiewirtschaft. Diese<br />
Materialien sind bestimmt <strong>für</strong> die Regierungskommission und alle interessierten<br />
Organisationen.<br />
Darüber, dass die Ereignisse und Ursachen der Havarie so von den<br />
Fachleuten des Ministeriums <strong>für</strong> Mittleren Maschinenbau verstanden werden,<br />
davon zeugen die von ihnen vorgeschlagenen, vordringlichen Maßnahmen<br />
in der Beratung bei Akademiemitglied A.P. Aleksandrov. Davon zeugt auch<br />
das Gutachten der Kommission zum Brief von Volkov. Gleichzeitig damit ruft<br />
die Position zu den Lehren <strong>aus</strong> der <strong>Tschernobyl</strong>-Havarie und die damit<br />
verbundene Darstellung der Fakten sowie das Herangehen an die Analyse<br />
der Havarie, die vom Ministerium <strong>für</strong> Mittleren Maschinenbau eingenommen<br />
wird, große Besorgnis und kategorische Ablehnung hervor.<br />
1. Von Seiten des Ministeriums <strong>für</strong> Mittleren Maschinenbau gab es<br />
keinerlei Materialien mit Ergebnissen einer detaillierten Analyse der Ereignisse<br />
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