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Tschernobyl bis Fukushima - Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e. V ...

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Maßnahmen zur Gewährleistung der nuklearen Sicherheit des Reaktors<br />

vorsah.<br />

Alle Beschuldigungen an die Adresse der Angeklagten werden als<br />

begründet anerkannt. Sie zogen die ernste Schlussfolgerung: „Das Niveau<br />

der Arbeits- und technologischen Disziplin im KKW Tschenobyl entsprach<br />

nicht den Anforderungen, die an ein KKW zu stellen sind“. Es wurden<br />

Bestrebungen zur Geheimhaltung von Havariesituationen festgestellt.<br />

Noch eine wichtige Schlussfolgerung: „Bei der Übergabe des 4. Blocks<br />

zur Nutzung war bekannt, dass die Projektlösung des Systems „Auslaufen”<br />

in der Praxis noch nicht realisiert war. Folglich hätte die Inbetriebnahme nicht<br />

sein dürfen. Die Experten bestätigen auch die Schlussfolgerungen der<br />

Regierungskommission über konstruktive Mängel des RBMK. Jedoch wird<br />

auch festgestellt, dass bei richtiger Nutzung die Havarie nicht eingetreten wäre.<br />

In einem Punkt teilen die Experten nicht die Feststellungen der<br />

Regierungskommission, denen zufolge die Leistung des Reaktors vor Beginn<br />

des nächtlichen Experiments auf 30 – 35 MW sank. Tatsächlich sank die<br />

Leistung auf Null.<br />

Eine wichtige Schlussfolgerung bestand darin – darüber sprachen wir<br />

bereits – dass der Reaktor RBMK nicht nuklear gefährlich ist.<br />

Zeuge K. Poluschkin (einer der Schöpfer des RBMK-1000, Vertreter<br />

von NIKIET – Hauptkonstrukteur von RBMK) – Den Reaktor kann man auch<br />

gefahrlos betreiben. Man muss es nur richtig tun. Im Reglement ist gesagt,<br />

dass beim Reaktor im allgemeinen ein negativer Koeffizient der<br />

Dampfreaktivität vorhanden ist. Wenn aber ein positiver Koeffizient auftritt,<br />

müssen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Das Havariesystem<br />

gewährleistet Sicherheit, wie auch das Einbringen der Stäbe die Dämpfung<br />

des Reaktor gewährleistet.<br />

Djatlov – In welchem Dokument sind die Sicherheitsmaßnahmen bei<br />

positivem Dampfeffekt niedergeschrieben?<br />

Poluschkin – In Dokumenten. Die Fragen des positiven Effekts wurden<br />

in besonderen Berechnungen behandelt.<br />

Rogozhkin – Warum hängt die Effektivität des Havarieschutzes von der<br />

Reaktivitätsreserve ab?<br />

Poluschkin – Diese Abhängigkeit ist technisch schwer zu beseitigen.<br />

Rogozhkin – W er kann darauf antworten, ist der Reaktor<br />

explosionsgefährlich?<br />

Poluschkin – Bei richtigem Betrieb ist er nicht explosionsgefährlich.<br />

Frage des Gerichts – Unterstützen die Experten die früher gemachten<br />

Schlussfolgerungen der Regierungskommission über Mängel des Reaktors?<br />

Antwort der Experten – Die Experten bestätigen einige Mängel des<br />

Reaktors. Vor allem den positiven Dampfeffekt der Reaktivität. Dabei ist, wie<br />

sich erwies, nicht vorgesehen, wie sich in solcher Situation das<br />

Betriebspersonal verhalten soll. Es wird die unbefriedigende Konstruktion<br />

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