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Bodengewölbe unter ruhender und nichtruhender Belastung bei ...

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Abschnitt 2<br />

2.3 Gewölbemodelle aus dem Bereich von Erdfallsystemen<br />

Erdfälle <strong>und</strong> Tagesbrüche sind in vielen Karstregionen <strong>und</strong> Bergbaurevieren ein bekanntes<br />

Phänomen <strong>und</strong> äußern sich an der Erdoberfläche als krater- oder spaltenförmige Erdeinbrüche,<br />

die jederzeit <strong>und</strong> ohne Vorwarnung auftreten können. Verursacht werden diese Einbrüche<br />

durch einstürzende Hohlräume im Untergr<strong>und</strong>, die aus anthropogenen oder natürlichen<br />

Einflüssen resultieren. Dazu zählen z.B. der bergmännische Abbau von Mineralstoffen, die<br />

Erstellung <strong>unter</strong>irdischer Bauwerke, Erosionen oder Verkarstungen, siehe Paul (2002).<br />

Eine übliche Methode der Schadensvorsorge besteht im Verfüllen vorhandener Hohlräume<br />

oder dem Verpressen von Injektionsgut. Da Lage <strong>und</strong> Ausmaß der <strong>unter</strong>irdischen Hohlräume<br />

oft nicht vollständig bekannt sind <strong>und</strong> darüber hinaus auch natürlichen Veränderungen <strong>unter</strong>liegen<br />

können, sind <strong>bei</strong>m Neubau von Verkehrswegen in erdfallgefährdeten Gebieten präventive<br />

Maßnahmen zu treffen. Insbesondere Überbrückungsvarianten mit Hilfe von Geokunststoffen<br />

haben hier<strong>bei</strong> in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Geokunststoffbewehrung<br />

soll nach dem Prinzip der Teilsicherung eine räumliche Begrenzung <strong>und</strong> zeitliche<br />

Verzögerung der an der Fahrbahn auftretenden Erdfalleinbrüche bewirken. Bild 2.2 zeigt den<br />

Querschnitt eines Fahrbahnaufbaus sowie zwei mögliche Beanspruchungssituationen. Phase I<br />

(nach erfolgtem Erdfall) ist durch nachbrechendes Gesteinsmaterial aus dem Dammaufbau<br />

gekennzeichnet, das zunächst von der Geokunststofflage aufgefangen werden kann.<br />

Oberbau (Asphaltpaket)<br />

Tragschicht oder Dammkörper<br />

Geokunststoff<br />

ungestörter Boden<br />

eingebrochenes Bodenmaterial<br />

Kaverne oder Galerie<br />

Gewölbe<br />

(eingestürzt)<br />

Durchhang der<br />

Bewehrung<br />

eingebrochenes<br />

Bodenmaterial<br />

Phase I Phase II<br />

Bild 2.2: Querschnitt eines Straßenaufbaus mit Geokunststoffbewehrung <strong>und</strong> Beanspruchungsphasen<br />

<strong>bei</strong>m Auftreten eines Erdfalls, aus Möller et al. (2002)

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