352 - 1. Januar 2008
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82 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />
Eine Besonderheit stellt das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin dar, das sich über die<br />
südliche Uckermark und den benachbarten Kreis Barnim erstreckt. Hier liegt das mit ca.<br />
1<strong>1.</strong>000 ha größte zusammenhängende ökologisch bewirtschaftete Gebiet in Europa. Der<br />
von den dort wirtschaftenden Betrieben initiierte Bodenfonds ist einmalig in Deutschland<br />
(vgl. Kapitel 7.2.6).<br />
7.2.<strong>1.</strong>2 Bodenmarkt<br />
Von insgesamt etwa 177.000 ha LF in der Uckermark waren ursprünglich rund 100.000<br />
ha enteignetes Land (Treuhandflächen), das seit Beginn der 1990er Jahre sukzessive privatisiert<br />
wird. Der Anteil der Treuhandflächen lag damit im Vergleich mit anderen Regionen<br />
sehr hoch. Zu Beginn des Jahres 2011 verwaltete die BVVG noch rund 26.500 ha<br />
(15 % der gesamten LF).<br />
Kaufmarkt<br />
Der Bodenmarkt in der Uckermark wurde in den letzten vier Jahren durch die Verkäufe<br />
der BVVG dominiert. Die Bodenmobilität liegt mit einem Anteil der verkauften Flächen<br />
von 3,0 bis 3,6 % in den Jahren 2007 bis 2009 und 2,1 % im Jahr 2010 vergleichsweise<br />
hoch (vgl. Abbildung 17).<br />
Allein die BVVG verkaufte in den Jahren 2007 bis 2009 jeweils zwischen 4.000 und<br />
5.300 ha landwirtschaftliche Flächen, davon mehr als die Hälfte (2.000 bis 3.300 ha) nach<br />
EALG. Die Verkehrswertverkäufe der BVVG haben von Jahr zu Jahr von <strong>1.</strong>755 ha im<br />
Jahr 2007 auf 2.672 ha im Jahr 2010 zugenommen. Damit war die BVVG im Jahr 2010<br />
für fast drei Viertel aller in der Kaufwertestatistik ausgewiesenen Flächenverkäufe verantwortlich.<br />
26 Bei den Verkehrswertverkäufen handelt es sich überwiegend um Direktverkäufe;<br />
nur rund ein Viertel der Verkäufe erfolgten auf der Grundlage von Ausschreibungen.<br />
Der Anteil des Ackerlandes an den Verkäufen beträgt fast 90 %.<br />
Die Bodenpreise haben in den vergangenen vier Jahren eine stürmische Aufwärtsentwicklung<br />
vollzogen, mit deutlichen Unterschieden zwischen dem in der amtlichen Statistik<br />
abgebildeten Bodenmarkt und den verschiedenen Segmenten der BVVG-Verkäufe. Die<br />
Preise für Ackerland der BVVG haben sich, ausgehend von einem etwa gleichen Niveau<br />
von gut 5.000 Euro im Jahr 2007, bei den Ausschreibungsverkäufen mehr als verdreifacht<br />
auf 18.000 Euro/ha im Jahr 2010; bei den Direktverkäufen sind sie im selben Zeitraum<br />
26<br />
Wie hoch der Anteil der BVVG tatsächlich ist, kann nicht genau gesagt werden, da die Kaufwertestatistik<br />
den Unfang der gehandelten landwirtschaftlichen Fläche nicht vollständig wiedergibt (vgl. Kapitel<br />
5.3.1).