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352 - 1. Januar 2008

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92 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

dass nichtlandwirtschaftliche Kapitalquellen beteiligt sind. Es wurde auch von Betrieben<br />

berichtet, die – ohne dass eine „offizielle“ Änderung bekannt wurde – plötzlich Neuanschaffungen<br />

getätigt und die Produktionsrichtung geändert hätten, was sich die Gesprächspartner<br />

nur mit einem Finanzzufluss von außerhalb erklären konnten.<br />

Kleinere nichtlandwirtschaftliche Investoren, die einzelne Flächen zum Zweck der Verpachtung<br />

kaufen, wurden in den Gesprächen nicht thematisiert, sie haben vermutlich in<br />

der Region keine große Bedeutung.<br />

Auswirkungen<br />

Grundsätzlich werden die Auswirkungen von nichtlandwirtschaftlichen Investoren nicht<br />

einseitig negativ oder positiv gesehen, die Urteile decken die gesamte Bandbreite ab. In<br />

den Gesprächen wurden verschiedene Vorschläge einer Differenzierung gemacht, z. B.:<br />

– Investoren mit lokaler Einbindung und (sozialer) Verantwortung versus Investoren,<br />

die den Betrieb als Konzernfiliale betrachten;<br />

– Verfolgung von standortangepassten, nachhaltig sinnvollen Betriebskonzepten versus<br />

Ausrichtung auf kurzfristige Rendite;<br />

– Betrachtung des Betriebs als Risikokapital oder gemäß Ertragswert;<br />

– Differenzierung nach Betriebsgröße und der Möglichkeit, lokale Monopole zu bilden.<br />

Aus Sicht der Verwaltung werden die nichtlandwirtschaftlichen Investoren überwiegend<br />

positiv gesehen; dies gilt für den Umfang der Investitionen, die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

und auch das kommunal(politisch)e Engagement. Auch aus Sicht der ortsansässigen<br />

Landwirte wird einigen größeren Investoren durchaus Respekt und Anerkennung entgegen<br />

gebracht. Dagegen haften anderen Investoren, insbesondere den einseitig auf Markfruchtbau<br />

und Energieerzeugung ausgerichtete, eher negative Urteile an.<br />

Zu den einzelnen Wirkungsbereichen werden im Einzelnen von den Befragten folgende<br />

Einschätzungen vertreten:<br />

– Häufig war mit dem Betriebskauf eine Umstellung der Produktionsstruktur verbunden,<br />

in der Regel ein Abbau der Viehhaltung und Konzentration auf Marktfruchtbau.<br />

Dies wäre aber nach Ansicht des Berufsstandes und der Verwaltung vermutlich aufgrund<br />

fehlender Rentabilität ohnehin geschehen. Es gibt aber auch das Gegenbeispiel<br />

des Aufbaus eines äußerst leistungsstarken Milchviehbetriebs auf einem Investorbetrieb.<br />

Auch die von Investoren unterstützten Öko-Betriebe sind teils markante Gegenbeispiele<br />

einer eher zunehmenden Diversifizierung.<br />

– Die Biogaserzeugung ist stark durch nichtlandwirtschaftliche Investoren beeinflusst;<br />

im Umkreis großer Anlagen (z. B. Gerswalde, Flieth und Röddelin) kommt es zu<br />

stark auf den Maisanbau ausgerichteten Fruchtfolgen und möglichen Problemen hinsichtlich<br />

der Nachhaltigkeit dieser Produktion. Andere Biogasanlagen sind noch rela-

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