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352 - 1. Januar 2008

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Kapitel 7 Fallstudien 123<br />

Bei ihren Kalkulationen tragbarer Preise legen Bieter häufig Grenzkalkulationen zugrunde,<br />

sind bereit, strategische Preise zu bieten und beziehen die Erwartung weiter steigender<br />

Bodenpreise mit ein. Eine Fremdfinanzierung des Bodenkaufs ist auch aus diesem Grund<br />

leicht möglich. Nach Auskunft der regionalen Banken ist eine 100-prozentige Finanzierung<br />

von Bodenkäufen bei positiver Wertung des Gesamtengagements durchaus möglich<br />

und wird teils auch ohne zusätzliche Absicherung gewährt.<br />

7.4.5 Nichtlandwirtschaftliche oder überregional ausgerichtete<br />

Investoren auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt<br />

Relevanz/Bedeutung<br />

Überregional aktive Investoren sind im Landkreis Börde auf den guten Standorten nicht<br />

anzutreffen. 30<br />

Dies liegt nach Ansicht vieler Befragter an den vielen konkurrenzstarken<br />

Betrieben in der Region. Es gab (und gibt) vermutlich keine juristischen Personen, die<br />

anfällig für den Einstieg eines überregionalen Investors über Anteilskäufe wären; solche<br />

Betriebe sind eher auf schwächeren Standorten zu finden. Der nächste Standort der KTG<br />

Agrar AG befindet sich bei Flechtingen auf Sandboden im Nordteil des Landkreises.<br />

Vereinzelt gibt es branchenfremde Investoren (u. a. Besitzer einer Kiesgrube, Wurstfabrikant),<br />

die einen ganzen Betrieb gekauft haben und diesen verpachten oder von Angestellten<br />

bewirtschaften lassen. Von diesen Betrieben wurden uns keine Besonderheiten berichtet.<br />

Sehr relevant sind dagegen kleinere Investoren, die einzelne Flächen, teils auch in größerem<br />

Umfang, kaufen und diese an Landwirte verpachten. Hierbei handelt es sich um<br />

Nichtlandwirte aus verschiedensten Berufsgruppen, die vorhandenes Geld sicher anlegen<br />

wollen. Sie stammen teilweise aus der Region und sind schon länger als Verpächter aktiv.<br />

Teilsweise kaufen aber auch vermögende Nichtlandwirte aus den alten Bundesländern,<br />

die durch Makler oder Steuerberater an den Markt herangeführt werden, landwirtschaftliche<br />

Flächen. Dies geschieht vielfach im Einvernehmen mit dem bisherigen Bewirtschafter.<br />

Betriebe, denen das notwendige Eigenkapital zur Flächensicherung fehlt, suchen offenbar<br />

gezielt Investoren z. B. unter den eigenen Verpächtern. Diese kaufen die angebotene<br />

Fläche und verpachten sie langfristig an den bisherigen Bewirtschafter. Ein langfristiger<br />

Pachtvertrag wird von der Behörde für die Genehmigung des Kaufvertrags nach<br />

GrdstVG akzeptiert. Über die Häufigkeit dieser Art Investoren gibt es keine Erkenntnisse;<br />

mehrere Gesprächspartner vermuteten jedoch, dass es viele Fälle dieser Art gibt („In fast<br />

30<br />

Die drei befragten Landwirte mit einem weiteren Betrieb in Niedersachsen sind zwar grenzüberschreitend<br />

tätig, es handelt sich aber um Familienbetriebe im grenznahen Bereich mit Entfernungen zwischen<br />

den Standorten von weniger als 50 km.

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