352 - 1. Januar 2008
352 - 1. Januar 2008
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120 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />
Pächter erfolgen. Zudem kann der Pächter die Fläche zum höchsten gebotenen Preis kaufen.<br />
Im Ergebnis werden nach Auskunft der Landgesellschaft rund 80 % der ausgeschriebenen<br />
Fläche an den vorherigen Pächter verkauft. Die Preise waren in der Vergangenheit<br />
mit denen der BVVG vergleichbar, in jüngster Zeit allerdings entwickeln sich letztere<br />
deutlich dynamischer.<br />
Flächennachfrage<br />
Nach Auskunft der Befragten gibt es eine große Nachfrage auf dem Kauf- und auch<br />
Pachtmarkt. Viele wachstumswillige und kapitalkräftige landwirtschaftliche Betriebe seien<br />
unter den Nachfragern, aber auch Nichtlandwirte. Die Konkurrenz unter den Landwirten<br />
sei groß; eine Haltung, dass man Berufskollegen in ihrem Territorium keine Konkurrenz<br />
mache, gebe es nicht. Werden fremde Flächen zur Verpachtung angeboten, dann bespreche<br />
man das mit bestimmten Kollegen, mit anderen aber auch nicht.<br />
Preisentwicklung<br />
Über die Bodenpreisentwicklung sind die befragten Landwirte sehr gut informiert. Das<br />
derzeitige Kaufpreisniveau wird von den meisten mit 18.000 bis 25.000 Euro/ha angegeben;<br />
die in BVVG-Ausschreibungen erzielten Spitzenpreise von über 35.000 Euro/ha sind<br />
allgemein bekannt. Fast alle Befragten bezeichnen dieses Niveau als zu hoch und die eigene<br />
Zahlungsbereitschaft weit übersteigend. Die Ausschreibungspreise übersteigen die<br />
Preise auf dem allgemeinen Bodenmarkt bei weitem, sie wirken jedoch auf das allgemeine<br />
Preisniveau, das langsamer nachzieht. Häufig wird beklagt, dass die Bodenrichtwerte<br />
als Orientierungswert nicht mehr zu gebrauchen sind. 29<br />
Als rückwirkende Betrachtung<br />
hinken sie der dynamischen Preisentwicklung weit hinterher.<br />
Trotz der mittlerweile als unwirtschaftlich hoch angesehenen Kaufpreise sind viele Landwirte<br />
und auch Gesprächspartner aus den Banken davon überzeugt, dass die Kaufpreise<br />
noch weiter steigen werden.<br />
Die Pachtpreise sind im Verhältnis zu den Kaufpreisen lange relativ moderat gewesen. Es<br />
werden durchschnittliche Pachten von 350 bis 400 Euro/ha genannt, die bei Neuabschlüssen<br />
von Privaten verlangt werden. Davon losgelöst ist die Entwicklung der BVVG-<br />
Pachten, die eher bei 600 Euro/ha lägen. Mehrere Landwirte wissen von Ausschreibungen<br />
im Landkreis, die Pachten von über <strong>1.</strong>000 Euro/ha ergeben haben. Mittlerweile stiegen<br />
die Pachtforderungen aber auch bei privaten Verpächtern an, hervorgerufen durch die zunehmende<br />
Transparenz auf dem Bodenmarkt. Die Pachtpreise in der Börde hätten sich<br />
29<br />
Die Bodenrichtwertkarte des Gutachterausschusses Harz-Börde weist zum Stichtag 3<strong>1.</strong>12.2010 für<br />
Acker mit der höchsten Ackerzahl A95 einen Richtwert von 1,85 Euro/m² aus. Acker mit der Bonitierung<br />
A90 kostet demnach zwischen 1,20 und 1,55 Euro/m² (je nach Lage).