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352 - 1. Januar 2008

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88 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

chen Investor bezahlt. Ein Betriebsleiter berichtet von einem aktuellen Direktkaufangebot<br />

der BVVG in Höhe von 40.000 Euro/ha für eine größere Fläche.<br />

Nach Einschätzung der regionalen Bank werden auch Preise von über 20.000 Euro/ha<br />

nicht als grundsätzlich problematisch angesehen. Es wird eine weiterhin positive Wertentwicklung<br />

erwartet. Als reine Geldanlage (mit Renditeerwartungen) sei der Erwerb von<br />

LF bei diesen Preisen aber nicht mehr sinnvoll.<br />

Bei Pachtpreisen von BVVG-Flächen wurde in den letzten Jahren von den Befragten eine<br />

Verdopplung wahrgenommen; bei privaten Verpächtern liegen das Niveau und die Steigerung<br />

der Pachtpreise nach Ansicht der Betriebsleiter deutlich niedriger.<br />

Von Befragten angegebene aktuelle Pachtangebote der BVVG belaufen sich auf 10 bis 11<br />

Euro je Bodenpunkt (BP) für Ackerland, wohingegen vorher 5 Euro/BP gezahlt worden<br />

seien; pro Hektar wurden 440 Euro anstelle von bisher gezahlten 250 Euro genannt.<br />

Die nunmehr von der BVVG geforderten Pachtpreise können nach Ansicht einiger Betriebsleiter<br />

nicht nachhaltig erwirtschaftet werden. Andere Befragte kommen mit den<br />

Pachtforderungen zwar noch zurecht; von der erwirtschafteten Grundrente geht aber ein<br />

zunehmender Anteil an den Verpächter. Nach Schätzungen eines Betriebsleiters bleiben<br />

einem exzellent wirtschaftenden Pächter heute nur noch 30 % der Grundrente, früher waren<br />

es 70 %.<br />

7.2.4 Wesentliche Einflussfaktoren für die Entwicklungen am Bodenmarkt<br />

Flächennachfrage<br />

Für die Betriebe vor Ort hat die Sicherung der Produktionsgrundlage eine hohe Priorität.<br />

Die derzeitige Lage der Betriebe ist dabei sehr unterschiedlich:<br />

– Betriebe mit einem noch hohen Bestand an Pachtflächen bei der BVVG – von den<br />

Befragten sind dies vor allem die LPG-Nachfolger und ein Teil der Öko-Betriebe, die<br />

hohe Bestände an Arbeitskräften und Vieh aufweisen – äußern ein Gefühl der Bedrohung<br />

durch die BVVG-Verkaufspolitik. Sie seien vor die Wahl gestellt, die Flächen<br />

im Direkterwerb überteuert zu kaufen, sie mit unsicheren Aussichten (und ebenfalls<br />

überteuert) kurzfristig weiter zu pachten oder sie durch Ausschreibung an Konkurrenten<br />

zu verlieren.<br />

– Andere, vor allem Ackerbaubetriebe, haben den BVVG-Direkterwerb abgeschlossen<br />

und sind aus Gründen der Rentabilität und der Auslastung eigener Kapazitäten am<br />

Erwerb der noch gepachteten und weiteren Flächen interessiert. Die Wachstumsziele<br />

variieren sehr. Ein Verwalter bezeichnet die Betriebsgröße seines 2.500-ha-

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