29.12.2013 Aufrufe

352 - 1. Januar 2008

352 - 1. Januar 2008

352 - 1. Januar 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

90 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

– Die optionale Ausschreibung von Kauf oder Pacht mit der Wahl des besseren Gebotes<br />

verspreche der BVVG höhere Einnahmen.<br />

– Die BVVG werde von vielen Pächtern und Käufern als anonymer profitorientierter<br />

Apparat wahrgenommen, der seinen gesetzten Regeln folgt und dem agrarstrukturelle<br />

Aspekte unwichtig sind.<br />

– Letztlich würden die von der BVVG erzielten Preise auf den privaten Bodenmarkt<br />

ausstrahlen, da die veröffentlichten Preise als Orientierungswert herangezogen würden.<br />

– Nach Auskunft der BVVG sind es bei Ausschreibungen vor allem (zu rund 70 %) die<br />

bisherigen Pächter selbst, die die höchsten Preise bieten.<br />

Die im EEG garantierte Einspeisevergütung für Biogasenergie führt regional zu sehr hohen<br />

Zahlungsbereitschaften der Biogasanlagenbetreiber für Pacht und Kauf von Flächen.<br />

Hier wurde vor allem die Konzentration der Biogasanlagen in der Region Gerswalde<br />

durch die Steinhoff Holding genannt. Einzelne Befragte ziehen aber die Kalkulation der<br />

Anlagenbetreiber in Zweifel. Die zugrunde gelegten Erträge bei Silomais seien in der<br />

Uckermark nicht nachhaltig zu erzielen.<br />

Die Konkurrenz der Landwirte untereinander wird von einigen Befragten (darunter auch<br />

Landwirte) als Grund für Preissteigerungen angeführt. In den vergangenen Jahren konnten<br />

die teils sehr professionellen Ackerbaubetriebe hohe Grundrenten erzielen, die die Zahlungsbereitschaft<br />

hochtreiben. Ein Befragter sagt indes, dass durch die volatilen Produktmärkte<br />

jeder Maßstab für tragbare Bodenpreise verlorengegangen ist. Insbesondere bei<br />

Arrondierungskäufen würden unüblich hohe Preise gezahlt, um die einmalige Chance<br />

zum Flächenkauf zu nutzen.<br />

Zusätzliches Kapital komme durch die zunehmende Zahl von Windenergieanlagen ins<br />

Spiel. Die Preise für geeignete Standorte (Kauf oder Grunddienstbarkeit) seien hoch, betroffenen<br />

Grundeigentümern würden hohe Ausgleichszahlungen gewährt.<br />

Nichtlandwirtschaftliche Investoren könnten im Wettbewerb um Flächen die Preise zusätzlich<br />

hochtreiben, da sie nicht nur mit der in der Landwirtschaft erzielbaren Grundrente<br />

kalkulieren müssten. Teils verfügten diese Investoren über einen großen Kapitalstock,<br />

der spekulativ eingesetzt werden könne. Die Erwartung weiterer Wertsteigerungen des<br />

Bodens lasse diese Investition lukrativ erscheinen.<br />

Sonstiges<br />

Das Vorkaufsrecht im Rahmen des GrdstVG wurde in den vergangenen Jahren kaum ausgeübt,<br />

und es ist auch keine ansteigende Tendenz erkennbar. Das Landwirtschafts- und<br />

Umweltamt als Genehmigungsbehörde sieht keine Möglichkeit, gegen die hohen Kaufpreise<br />

vorzugehen, da diese in der Regel von landwirtschaftlichen Betrieben geboten würden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!