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352 - 1. Januar 2008

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34 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

Aus Sicht der Steuerberatung hat die günstige Besteuerung des Bodens bei der Vererbung<br />

jedoch keinen entscheidenden Einfluss auf den Kauf von landwirtschaftlichen Flächen<br />

durch Nichtlandwirte; vielmehr stellt die steuerliche Behandlung ein „Sahnehäubchen“<br />

bei Bodeninvestitionen dar.<br />

4.4 Ökonomische Rahmenbedingungen<br />

Die Gründe, weshalb Nichtlandwirte ihr Kapital in Boden investieren, sind je nach individueller<br />

Problemlage und Zielsetzung unterschiedlich. Zur Identifizierung der wesentlichen<br />

Bestimmungsgründe der Bodeninvestitionen mit branchenfremdem Kapital werden<br />

Fachbeiträge und Presseartikel ausgewertet; zudem werden im Vorgriff die Ergebnisse<br />

der regionalen und überregionalen Expertengespräche (Kapitel 6.1 und 7) herangezogen.<br />

Eine 2010 durchgeführte Umfrage des Anlegermagazins „Börse Online“ mit der Branchenvereinigung<br />

Immobilienverband Deutschland unter 70 Fachmaklern ergab, dass die<br />

wesentlichen Gründe für die Investition in Bodenkauf folgende sind (REIM, 2010):<br />

– Angst vor Inflation (85 % der Käufer),<br />

– Suche nach einem Sachwert (75 %),<br />

– Nutzung des Booms bei Agrarrohstoffen (40 %),<br />

– Diversifizierung des Portfolios (40 %).<br />

Von den genannten Hauptmotiven der Investoren zielen drei auf Vermögenssicherung und<br />

lediglich eines („Boom bei Agrarrohstoffen“) auf hohe Renditen. Im Gegensatz zu anderen<br />

Sachwerten wie etwa Edelmetallen (Gold, etc.) zeichnen sich landwirtschaftliche Flächen<br />

in den letzten Jahren neben einer positiven Wertentwicklung auch durch eine attraktive<br />

Pachtrendite von 2 bis 3 % aus.<br />

Diese Motive finden sich auch in sehr vielen fachlich orientierten Beiträgen und den<br />

Prospekten von Boden-/Agrarfonds und Geschäftsberichten der landwirtschaftlich tätigen<br />

Aktiengesellschaften (Tonkens Agrar AG, KTG Agrar AG). Einer Umfrage der Steinbeis-<br />

Hochschule Berlin zu Gründen für Investitionen in „Real Investments“ unter institutionellen<br />

Investoren ergab, das 83 % der institutionellen Investoren mit derartigen Investitionen<br />

eine Diversifizierung des bestehenden Portfolios anstreben, 66 % die Werthaltigkeit sichern<br />

bzw. sich gegen Inflation schützen wollen; 54 % der Investoren spekulieren mit<br />

höheren Bodenpreisen, 47 % schätzen die niedrige Volatilität und 39 % die regelmäßigen<br />

Einnahmen; attraktive Renditen werden dagegen nur von 24 % der befragten Investoren<br />

als Motiv für Investitionen in „Real Investments“ genannt. Die Hälfte der Investoren beabsichtigt,<br />

in Zukunft das Engagement in Real Investments verstärkt auszubauen (MEIER<br />

WESTHOFF, 2011, S. 37-38).

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