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352 - 1. Januar 2008

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134 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

Pachtpreise<br />

Bei den Pachten steigern im Wesentlichen die Landwirte selbst den Preis. Waren es früher<br />

die Kartoffelerzeuger, die Spitzen-Pachtpreise zu zahlen bereit waren, so haben heute<br />

Veredlungsbetriebe und vermehrt die Betreiber von Biogasanlagen eine hohe Zahlungsbereitschaft.<br />

Geplante Baumaßnahmen im Tier- und Biogasbereich treiben bei gegebener<br />

Flächenbindung die Preise. Bei Biogas und auch bei Veredlung sind deutlich höhere<br />

Grundrenten (bis zu <strong>1.</strong>200 Euro/ha) als im Ackerbau und in der Rindviehhaltung (500 bis<br />

600 Euro/ha) möglich.<br />

Überwiegend handelt es sich bei den sehr hohen Preisen um Grenzpachten für kleinere<br />

Flächen zur Sicherung besonderer Vorteile (Erteilung einer Baugenehmigung, Erhalt der<br />

Möglichkeit zur Umsatzsteuerpauschalierung, etc.) oder um eine Mischkalkulation mit<br />

günstigen früheren Pachtabschlüssen zur Erreichung strategischer Ziele. Die Auswirkungen<br />

auf das gesamte Pachtpreisniveau werden jedoch von den meisten der Befragten sehr<br />

kritisch gesehen („die Pachtpreise sprechen sich herum; was einem Verpächter gezahlt<br />

wird, muss früher oder später allen anderen auch gezahlt werden!“). Teilweise wird auch<br />

von Panikkäufen bei knapper Flächenverfügbarkeit berichtet.<br />

Makler treiben nach Ansicht vieler Betriebsleiter und anderer Akteure die Preise durch<br />

Ausschreibungen in die Höhe (bei Kauf und bei Pacht); gezahlte Preise verbreiten sich<br />

sehr schnell und bestimmen künftige Preisverhandlungen. Dem steht allerdings die Meinung<br />

weniger Befragter gegenüber, wonach nicht die Makler, sondern das Gerede der<br />

Landwirte über möglicherweise gezahlte Pachtpreise das Niveau treiben.<br />

Die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen unter Berücksichtigung der hohen Pachtpreise<br />

wird kontrovers diskutiert. Einerseits wird darauf hingewiesen, dass bei Kaufpreisen von<br />

Silomais ab Feld von <strong>1.</strong>200 Euro/ha die gebotenen Pachtpreise von über <strong>1.</strong>000 Euro/ha zu<br />

hoch sind. Andererseits ist die Sicherheit der Substratversorgung (und Gärrestentsorgung)<br />

ein hoch bewertetes Gut. Schon aus baurechtlichen Gründen ist eine Mindest-<br />

Flächenbindung der Biogasanlage nachzuweisen; zudem wäre die Kalkulation allein mit<br />

Substratlieferverträgen ein zu hohes Risiko für den Betreiber.<br />

Niederländische Landwirte können ihre Phosphatquote landesweit zu einem durchschnittlichen<br />

Wert von 150 bis 200 Euro je Schweinemastplatz verkaufen. Dieses Kapital wird<br />

im Wettbewerb um Kauf- und auch Pachtflächen im Emsland ggf. eingesetzt.

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