29.12.2013 Aufrufe

352 - 1. Januar 2008

352 - 1. Januar 2008

352 - 1. Januar 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 7 Fallstudien 119<br />

det. Vier der Betriebsleiter kommen aus Westdeutschland, drei haben bis heute einen<br />

zweiten Betrieb in Niedersachsen. Rechtlich handelt es sich um drei Einzelunternehmen,<br />

fünf Personengesellschaften und zwei GmbHs. Die Betriebe weisen im Mittel eine Flächenausstattung<br />

von 916 ha auf, in einer Spanne zwischen 170 und 2.900 ha. Der Eigenlandanteil<br />

liegt im Mittel der Betriebe bei 45 %, wobei nur zwei Betriebe unter 20 % eigenes<br />

Land haben (Minimum 5 %); auf der anderen Seite sticht ein Betrieb mit 100 %<br />

Eigenlandanteil heraus. Die Zahl der Verpächter liegt in den einzelnen Betrieben zwischen<br />

mehreren hundert und weniger als fünf.<br />

Acht Betriebe sind reine Ackerbaubetriebe, lediglich die zwei LPG-Nachfolger betreiben<br />

weitere Betriebszweige (u. a. Milchviehhaltung und Rindermast). Zuckerrüben, Getreide<br />

und Raps sind die vorherrschenden Ackerfrüchte, vereinzelt auch Kartoffeln oder Mais.<br />

Einzelne Betriebe haben ein zusätzliches Standbein als Lohnunternehmer. Photovoltaikund<br />

Windkraftanlagen sind häufig, eine Biogasanlage bisher nur auf zwei Betrieben anzutreffen<br />

(wobei Pläne für weitere Anlagen existieren). Abgesehen von den LPG-<br />

Nachfolgern, die beide einen großen Mitarbeiterbestand haben, wirtschaften die Betriebe<br />

mit zwei bis fünf Arbeitskräften.<br />

Die Betriebe stehen durchweg wirtschaftlich sehr gut da. Sie haben sich in der Mehrzahl<br />

in der Vergangenheit auf die Sicherung ihrer Flächenausstattung konzentriert. Das einzige<br />

Entwicklungshemmnis, das uns genannt wurde, ist die Verfügbarkeit von Pachtflächen<br />

auf längere Sicht. Befürchtet wird ein weiteres Ansteigen der Pacht- und Kaufpreise und<br />

ein Verlust von Pachtflächen, wenn man nicht bereit ist, Höchstpreise zu zahlen.<br />

7.4.3 Situation auf dem Bodenmarkt<br />

Flächenangebot<br />

Die befragten Landwirte beschreiben den Bodenmarkt im Landkreis Börde als lebhaft. Es<br />

gebe viel Angebot auf dem Kaufmarkt, vor allem die Angebote privater Verkäufer hätten<br />

zugenommen. Die Anbieter seien häufig Erben oder Erbengemeinschaften kleinerer Ländereien<br />

(unter 5 bis max. 10 ha), die aus Geldbedarf oder mangels Bindung an die Region<br />

verkaufen wollten. Die Angebote erfolgen zeitlich unberechenbar und werden von den<br />

Betrieben mit vielen Verpächtern als latenter Risikofaktor für die Betriebsentwicklung<br />

beschrieben.<br />

Neben der BVVG schreibt auch die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt (LGSA) regelmäßig<br />

Flächen aus. Diese hatte im Jahr 2000 etwa 33.000 ha LF vom Land Sachsen-Anhalt übertragen<br />

bekommen mit dem Ziel, diese zeitlich gestreckt und den agrarstrukturellen Zielen<br />

entsprechend zu privatisieren. Zurzeit werden jährlich etwa <strong>1.</strong>000 ha im Land verkauft,<br />

wobei im Unterschied zur BVVG kleinere Lose gebildet werden (max. 10 ha) und Zeitpunkte<br />

der Ausschreibungen unter Berücksichtigung der Liquiditätslage der bisherigen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!