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352 - 1. Januar 2008

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110 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

eine gewisse Wirkung entfaltet. Im Extremfall wird eben ein Betrieb gegründet, um den<br />

Status eines landwirtschaftlichen Betriebes zu erhalten.<br />

7.3.5.2 Auswirkungen<br />

Die Auswirkungen des Einflusses nichtlandwirtschaftlicher Investoren beim Kauf ganzer<br />

Betriebe auf die landwirtschaftliche Produktion, Beschäftigung, die bestehenden Betriebe<br />

und die dörfliche Entwicklung lassen sich nicht pauschal negativ oder positiv beurteilen.<br />

Hierzu müssten jeder Einzelfall und auch das Gesamte untersucht und die Frage beantwortet<br />

werden, wie die Entwicklung ohne das Engagement der Investoren verlaufen wäre.<br />

Diese Informationen sind überwiegend nicht verfügbar. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

bedeutende Investoren bzw. deren Geschäftsführer nicht an der Befragung teilnehmen<br />

wollten. Die nachfolgenden Ausführungen, mit denen eine differenzierte Beurteilung versucht<br />

werden soll, stützen sich somit auf Aussagen der befragten Betriebsleiter, des Bauernverbandes<br />

und einer regional ansässigen Bank.<br />

Landwirtschaft<br />

Bei der Produktionsstruktur der Investorenbetriebe wird überwiegend von einem Abbau<br />

der Viehhaltung und einer Konzentration auf Marktfruchtbau berichtet, die negative Beschäftigungseffekte<br />

zur Folge hat. Damit folgen die Investoren allerdings einem allgemein<br />

in Ostvorpommern zu beobachtenden Trend. Diese ökonomisch zu begründende<br />

Entwicklung ist nach Meinung der Befragten bei den Investoren generell noch stärker<br />

ausgeprägt. Allerdings gibt es auch anders geartete Fälle: Ein Investor, der nach der Wende<br />

ein VEG mit einer umfangreichen Rindermast gekauft hat, hat diese beibehalten und<br />

modernisiert; die Betriebsführung und Wirtschaftsweise werden von den Befragten uneingeschränkt<br />

positiv beurteilt.<br />

Die Biogasanlagen konzentrieren sich im Vergleich zur allgemeinen Entwicklung in Ostvorpommern<br />

stärker auf die Investoren, und es wird im Umfeld großer Anlagen viel Mais<br />

angebaut. Die Investitionen in diese Anlagen sind auf die Förderung durch das EEG zurückzuführen,<br />

politisch also grundsätzlich gewollt. Wegen des relativ geringen Arbeitseinsatzes<br />

sind die Beschäftigungseffekte solcher Anlagen begrenzt, aber höher als bei<br />

reinen Marktfruchtbetrieben mit vergleichbarer Faktorausstattung. Kritisiert werden teilweise<br />

die Fruchtfolgeverengung und die mit dem Betreiben großer Anlagen einhergehenden<br />

umfassenden Transporte, die auf Kosten der Allgemeinheit die Infrastruktur belasten.<br />

Wo keine Investoren beteiligt sind, handelt es sich um kleinere Biogasanlagen landwirtschaftlicher<br />

Betriebe, die als weniger problematisch angesehen werden; diese diversifizieren<br />

die Produktionspalette und vermindern auf diese Weise das Risiko von Einkommensschwankungen.<br />

Vieh haltende Betriebe können durch den Einsatz betriebseigener Gülle<br />

die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung steigern.

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