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352 - 1. Januar 2008

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Kapitel 7 Fallstudien 137<br />

7.6 Zusammenfassung der Fallstudienergebnisse<br />

Die Auswahl der Fallregionen erfolgte teilweise nach statistischen Kriterien wie Bodenmobilität,<br />

Preisentwicklung, Bodengüte und unter Berücksichtigung weiterer struktureller<br />

Unterschiede sowie einer ex ante vorgenommenen Abschätzung der regionalen Bedeutung<br />

der nichtlandwirtschaftlichen Investoren in den neuen Ländern. Die niedersächsische Region<br />

Emsland wurde gewählt, weil der Auftraggeber ausdrücklich eine Fallstudienregion<br />

in den alten Bundesländern wünschte und im Emsland zahlreiche Einflüsse auf den dortigen<br />

dynamischen Bodenmarkt wirken. Strukturell und auch hinsichtlich der Sondereinflüsse<br />

in den neuen Ländern ist die kleinstrukturierte und äußerst viehintensive westdeutsche<br />

Region in vielerlei Hinsicht ein extremes Gegenstück zu den großstrukturierten und<br />

relativ vieharmen Fallstudienregionen in den neuen Bundesländern.<br />

Hier ist nochmals darauf hinzuweisen, dass vor allem nichtlandwirtschaftliche und überregional<br />

ausgerichtete „Großinvestoren“ wie z. B. die Steinhoff Holding nicht zu Auskünften<br />

bereit waren und daher Einschätzungen zu diesen Betrieben und deren Wirken<br />

auf Aussagen regional ansässiger Akteure und Veröffentlichungen beruhen.<br />

Die wesentlichen Ergebnisse der Fallstudien, die in den vorangegangenen Kapiteln einzeln<br />

beschrieben wurden, sind in Tabelle 13 vergleichend dargestellt und werden nachfolgend<br />

kurz beschrieben.<br />

7.6.1 Bodenmarkt und Preisentwicklung<br />

Die Bodenmobilität am Kaufmarkt ist in den ostdeutschen Fallregionen mit 2 bis 3 %<br />

deutlich höher als im Emsland (rund 0,5 %). Die Kaufpreise liegen im Emsland mit<br />

durchschnittlich 35.000 bis 50.000 Euro/ha LF wesentlich über dem Preisniveau in den<br />

drei östlichen Fallregionen, wo allerdings zwischen dem Landkreis Börde mit durchschnittlich<br />

25.000 bis 35.000 Euro/ha und Ostvorpommern mit 10.000 bis 20.000 Euro/ha<br />

auch große Unterschiede in den Preisen bestehen. Auch bei den Pachtpreisen liegt das<br />

Niveau im Emsland deutlich über dem in den drei ostdeutschen Fallregionen.<br />

Derzeit besteht in den neuen Bundesländern immer noch ein geteilter Bodenmarkt, der<br />

sich auf die BVVG und die privaten Bodeneigentümer spaltet. Die Privateigentümer verpachten<br />

und verkaufen Flächen in der Regel zu einem wesentlich niedrigeren Preis als die<br />

BVVG (genannt werden Abschläge von 50 bis 70 %). Die Gründe hierfür sind meistens<br />

fehlende Information, persönliche Bindung zum Käufer und möglicherweise in den Preisen<br />

enthaltene Dienstbarkeiten (z. B. Strohlieferung, Schneeräumen). Mit zunehmender<br />

emotionaler Entfernung der Erbengeneration zum Unternehmen und zum Land wird jedoch<br />

die Preisgestaltung an die Marktverhältnisse (teilweise über Makler) angepasst.

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