352 - 1. Januar 2008
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Kapitel 5 Analyse statistischer Daten zum Bodenmarkt 43<br />
5 Analyse statistischer Daten zum Bodenmarkt<br />
In den einleitenden Kapiteln wurde bereits deutlich, dass die Diskussion um nichtlandwirtschaftliche<br />
Investoren stark von den steigenden Bodenpreisen genährt wird. Im folgenden<br />
Kapitel erfolgt eine Aufbereitung verfügbarer Daten zur Darstellung der Entwicklungen<br />
am Bodenmarkt. Dies stellte im Verlauf der Studie gleichzeitig eine Vorarbeit für<br />
die Auswahl von Fallstudienregionen dar.<br />
Um das Phänomen steigender Bodenpreise im europäischen Kontext besser einordnen zu<br />
können, erfolgt zu Beginn ein kurzer Überblick über das Niveau und die Entwicklung der<br />
Bodenpreise in einigen ausgewählten Staaten der EU und deren Bestimmungsgründe anhand<br />
verfügbarer Quellen. Der deutsche Bodenmarkt steht anschließend im Mittelpunkt.<br />
Neben den Daten der amtlichen Statistik standen für diese Untersuchung auch eigens zusammengestellte<br />
umfangreiche Daten über Verkauf und Verpachtung der BVVG zur Verfügung.<br />
5.1 Kaufwerte in ausgewählten EU-Staaten<br />
Das Preisniveau für landwirtschaftliche Flächen ist innerhalb der EU höchst unterschiedlich.<br />
Abbildung 3 zeigt, dass insbesondere in den Niederlanden landwirtschaftlicher Boden<br />
mit rund 47.500 Euro/ha im Jahr 2009 sehr teuer gehandelt wurde. Auch Dänemark<br />
lag mit gut 25.000 Euro/ha weit über dem Niveau der übrigen ausgewerteten Länder. Auf<br />
der anderen Seite wiesen Schweden mit 3.700 und Frankreich mit 5.000 Euro/ha besonders<br />
niedrige durchschnittliche Kaufpreise auf. Die durchschnittlichen Bodenwerte in<br />
Deutschland befinden sich in diesem Vergleich im unteren Mittelfeld.<br />
Den meisten Staaten gemeinsam ist eine Preisentwicklung, die von 2003 bis <strong>2008</strong> eine<br />
überwiegend leicht steigende Tendenz hatte; 2009 sind die Preise überwiegend stagniert<br />
oder leicht zurückgegangen. Abweichend davon gab es in den Niederlanden und Deutschland<br />
eine ungebrochen starke Aufwärtsentwicklung, während die dänischen Kaufwerte<br />
recht deutlich zurückgegangen sind.<br />
Die wichtigsten Einflussgrößen auf diese Kaufpreise lassen sich grundsätzlich in landwirtschaftliche<br />
und nichtlandwirtschaftliche Faktoren unterteilen. Die globalen landwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen, insbesondere die weltweit steigende Nachfrage nach<br />
Nahrungsmitteln und der wachsende Flächenbedarf zur Erzeugung von Bioenergie haben<br />
wegen des weniger stark wachsenden Angebots und der Verknappung der Flächen auch in<br />
den ausgewählten Ländern in der Tendenz zu Preissteigerungen geführt. Die starken Unterschiede<br />
hinsichtlich Preisniveau und -entwicklung in den Ländern sind maßgeblich auf<br />
die hier bestehenden spezifischen landwirtschaftlichen Verhältnisse zurückzuführen; z. B.<br />
die niedrigen Preise in Schweden durch die niedrige Wertschöpfung, u. a. aus klimati-