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352 - 1. Januar 2008

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ii<br />

Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />

2 Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes<br />

Unter „Aktivitäten auf dem Bodenmarkt“ werden in dieser Studie sowohl der Kauf<br />

als auch die Pachtung von landwirtschaftlichen Flächen verstanden. Auf den Kauf<br />

von Kapitalanteilen an Unternehmen wird nur an einzelnen Stellen eingegangen. Die<br />

Abgrenzung der nichtlandwirtschaftlichen von landwirtschaftlichen Investoren ist<br />

schwierig, da der Status eines Landwirts in verschiedenen Rechtsbereichen unterschiedlich<br />

geregelt ist. Die subjektive Eingruppierung eines „Investors“ wird bei vielen<br />

auch dadurch beeinflusst, wie lange dieser ggf. bereits in der Landwirtschaft aktiv<br />

ist, ob er regionsfremd ist und wie stark er sich vor Ort integriert. „Nichtlandwirtschaftliche<br />

und überregional ausgerichtete Investoren“ wurden in dieser Studie in<br />

sieben Fallgruppen unterteilt, die jedoch nicht trennscharf abgrenzbar sind. Im Mittelpunkt<br />

stehen Personen oder Institutionen,<br />

<strong>1.</strong> die keine Landwirtschaft betreiben und Flächen kaufen, die dann verpachtet werden,<br />

oder Flächenkäufe durch Kapitalbereitstellung unterstützen;<br />

2. die aus einem nichtlandwirtschaftlichen Bereich kommen und künftig Landwirtschaft<br />

betreiben, Flächen in einer Region kaufen oder pachten und diese selbst<br />

bzw. durch einen Verwalter bewirtschaften;<br />

3. die selbst Landwirtschaft betreiben, Flächen in verschiedenen Regionen kaufen<br />

oder pachten und diese auch selbst bzw. durch einen Verwalter bewirtschaften,<br />

ohne dass diese Personen oder Institutionen als regionsverbundene Bewirtschafter<br />

wahrgenommen werden.<br />

3 Literaturüberblick über nichtlandwirtschaftliche und überregional ausgerichtete<br />

Investoren<br />

3.1 Im internationalen Kontext werden Teilbereiche der Thematik unter den Begriffen<br />

„Land Grabbing“ und „ausländische Direktinvestitionen im landwirtschaftlichen<br />

Sektor“ abgehandelt. Als nichtlandwirtschaftliche und international ausgerichtete Investoren<br />

treten insbesondere multinationale Unternehmen, Hedgefonds, staatliche<br />

Fonds sowie Versicherungsgesellschaften auf. Wichtige Bestimmungsgründe bzw.<br />

Ziele sind: günstige Renditeerwartungen (steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />

und nachwachsenden Rohstoffen), Ernährungssicherung, Risikoabsicherung und Diversifizierung<br />

der Unternehmensaktivitäten. Voraussetzungen sind die Verfügbarkeit<br />

und der Zugang zu großen landwirtschaftlich genutzten oder erschließbaren Flächen,<br />

niedrige Bodenpreise und oftmals auch ungeregelte Rechtsverhältnisse an den Bodenmärkten.<br />

Regionale Schwerpunkte solcher Investitionen liegen in Südamerika,<br />

Ostafrika und Afrika südlich der Sahara, in den ehemaligen GUS-Staaten, Australien<br />

und Neuseeland.<br />

3.2 Für Deutschland liegen bisher keine systematischen Studien zu dem Untersuchungsgegenstand<br />

vor. Der regionale Schwerpunkt der „Investoren“ liegt in den neuen Ländern,<br />

wenngleich es auch in den alten Bundesländern zahlreiche Flächenkäufe durch

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