352 - 1. Januar 2008
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96 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />
min (Energiewerke Nord), Wolgast (Peenewerft) sowie kleine und mittlere Handwerksbetriebe<br />
und Dienstleistungsunternehmen. Die Infrastruktur hat sich u. a. durch die Fertigstellung<br />
der Autobahn A20 deutlich verbessert. Durch die A20 und die Bundesstraßen<br />
wird Ostvorpommern an die Hauptverkehrsachsen Lübeck-Stettin und Usedom-Berlin gut<br />
angebunden. Die Arbeitslosenquote liegt mit 11,2 % (Juli 2011) über dem Landesdurchschnitt,<br />
hat aber in den letzten Jahren stark abgenommen (2005 ca. 27 %).<br />
Die größere wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft im Vergleich zum Landesdurchschnitt<br />
ist vor allem auf die geringe Industrialisierung zurückzuführen. Außerhalb<br />
der Tourismusbereiche werden weite ländliche Teile des Landkreises mit häufig kleinen<br />
Siedlungen von 60 bis 80 Einwohnern und sehr geringer Bevölkerungsdichte durch die<br />
Landwirtschaft geprägt. Zum Abbau der Probleme auf dem Arbeitsmarkt kann sie hier<br />
wegen der immer noch zunehmenden Technisierung und des geringen Viehbesatzes (s. u.)<br />
keinen Beitrag leisten.<br />
Im Jahr 2007 wurden die 117.400 ha LF Ostvorpommerns von rd. 430 Betrieben bewirtschaftet<br />
(vgl. Tabelle 10). Die durchschnittliche Betriebsgröße war mit 272 ha etwas größer<br />
als im Landesdurchschnitt (250 ha); etwa ein Viertel der Flächen wurden auf Kreisund<br />
Landesebene in Betrieben zwischen 500 und <strong>1.</strong>000 ha und knapp die Hälfte von Betrieben<br />
mit über <strong>1.</strong>000 ha bewirtschaftet. Auffällig ist, dass es in Ostvorpommern praktisch<br />
keine Agrargenossenschaften mehr gibt; dagegen gibt es überdurchschnittlich viele<br />
GbR (24,3 %) und GmbH (34,6 % der Betriebe).<br />
Die Bruttowertschöpfung je Hektar LF liegt aufgrund eines geringen Viehbesatzes deutlich<br />
unter dem Landesdurchschnitt. Der niedrige Rinder-GV-Besatz ist trotz eines relativ<br />
hohen Grünlandanteils (25,2 %) auf umfangreiche extensive Nutzung des Grünlands<br />
durch Mutterkuhhaltung zurückzuführen. Ein weiterer Grund für die geringe Flächenintensität<br />
ist der relativ hohe Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche (13,4 %).<br />
Hinsichtlich der Produktionsrichtung dominiert Futterbau, gefolgt vom Marktfruchtbau.<br />
Die Anzahl der Futterbaubetriebe mit Milchproduktion hat deutlich abgenommen. Flächenreiche<br />
Großbetriebe betreiben aus wirtschaftlichen Gründen häufig Ackerbau und<br />
nutzen das Grünland mit Mutterkühen. Es gibt zahlreiche Biogasanlagen, die teilweise<br />
lokal an einzelnen Standorten konzentriert sind. Wirtschaftlich sind die Betriebe aus Sicht<br />
einer vor Ort tätigen Bank gut aufgestellt.