352 - 1. Januar 2008
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Kapitel 6 Expertengespräche auf Bundes- und Länderebene und Befragung … 71<br />
– Bei der Ausschreibung werde zu sehr auf die Bildung optimaler Lose geachtet, eine<br />
Abstimmung mit den bewirtschaftenden Betrieben erfolge hingegen zu wenig (LM-<br />
MV). Losgrößen der Ausschreibung von bis zu 50 ha würden den Bodenpreis in die<br />
Höhe treiben und könnten zudem von Landwirtschaftsbetrieben kaum finanziert werden<br />
(LMU-ST). Der Umfang der Ausschreibungen sollte insgesamt begrenzt werden,<br />
um den Bodenmarkt zu beruhigen (LBV-BB).<br />
– Die Preisbildung der Direktverkäufe orientiert sich an den Ausschreibungsergebnissen;<br />
dies sei nicht sachgerecht, weil mit sehr großen Losgrößen wegen der einmaligen<br />
Gelegenheit sehr hohe Marktpreise erzielt würden (LM-MV).<br />
– Die Obergrenze der Direktkäufe wird unterschiedlich diskutiert. In Sachsen-Anhalt<br />
wurde die Obergrenze auf 100 ha pro Betrieb festgelegt, damit wird eine breitere Verteilung<br />
des Eigentums angestrebt als z. B. in Brandenburg, wo derzeit über eine Erhöhung<br />
der Obergrenze von derzeit 450 ha nachgedacht wird.<br />
6.2 Schriftliche Befragung von Beratern im HLBS<br />
Da ein Großteil der Expertengespräche und die regionalen Fallstudien bestimmten Bezug<br />
zu bestimmten Regionen aufweisen, ist es wichtig, eine Einordnung einiger Kernaspekte<br />
für das gesamte Bundesgebiet vornehmen zu können. Der Hauptverband der landwirtschaftlichen<br />
Buchstellen und Sachverständigen (HLBS) bot an, seinen elektronischen<br />
Newsletter für eine schriftliche Befragung der über das gesamte Bundesgebiet verteilten<br />
HLBS-Mitglieder zu nutzen. Mitglieder des HLBS sind Steuer- und Wirtschaftsberater,<br />
Buchstellen sowie Sachverständige unterschiedlicher Fachrichtungen in der Landwirtschaft.<br />
Das Interesse des HLBS an der Befragung ergab sich daraus, dass der Verband im<br />
Herbst 2011 eine Veranstaltung zum landwirtschaftlichen Bodenmarkt plante und daher<br />
selbst ein Interesse an den Ergebnissen der Befragung hatte. Für die Bearbeiter dieser Studie<br />
ergab sich die Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand einen bundesweiten Überblick<br />
über die Wahrnehmung des Themas aus Sicht einer mit aktuellen Problemen landwirtschaftlicher<br />
Betriebe vertrauten Expertengruppe zu gewinnen.<br />
Ein vierseitiger Fragebogen mit zehn standardisierten Fragen wurde erstellt und über den<br />
HLBS-Newsletter an alle <strong>1.</strong>600 Mitglieder verschickt. Der ausgefüllte Fragebogen sollte<br />
per E-Mail direkt an das vTI gesendet werden. Der Fragebogen mit einer ausführlichen<br />
Darstellung der Befragungsergebnisse befindet sich im Anhang 2.<br />
Der Rücklauf der Befragung war unerwartet schwach. Trotz Nachfassaktion haben insgesamt<br />
nur 41 Sachverständige einen ausgefüllten Bogen zurückgeschickt. Die geringe Fallzahl<br />
lässt eine vertiefte statistische Auswertung nicht zu. Nachfolgend werden ausgewählte<br />
Ergebnisse der Befragung daher meist lediglich als Mittelwerte (µ) und nur teilweise<br />
differenziert nach regionalem Tätigkeitsschwerpunkt dargestellt.