352 - 1. Januar 2008
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130 Aktivitäten von nichtlandwirtschaftlichen und überregional ausgerichteten Investoren<br />
7.5.3 Situation auf dem Bodenmarkt<br />
Flächenangebot<br />
Das Verkaufsangebot ist relativ gering. Angebote kommen meistens von ehemaligen<br />
Landwirten; verkauft wird oftmals erst von den Erben (-gemeinschaften) in der zweiten<br />
Generation nach Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes. Eine besondere Verbindung<br />
zu den Nachbarbetrieben und bisherigen Pächtern besteht dann oft nicht mehr, und es<br />
wird zum Höchstgebot – häufig über einen Makler – verkauft. Neben reinen Flächen werden<br />
in geringem Umfang auch Resthöfe mit etwas Fläche veräußert.<br />
Betriebe, die aus wirtschaftlichen Gründen unter Verkaufsdruck kommen, gibt es bislang<br />
kaum; nach Aussagen der Beratung ist aber damit zu rechnen, dass deren Anzahl steigt,<br />
vor allem aufgrund der schwierigen Einkommens- und Liquiditätslage im Schweinebereich<br />
in den letzten Jahren.<br />
Flächennachfrage<br />
Landwirte investieren das erwirtschaftete Kapital vor allem in Gebäude, Technik und den<br />
Tierbestand, während der Kauf von Flächen aus Rentabilitätsgründen und infolge eines<br />
gut funktionierenden Pachtflächenmarktes in der Vergangenheit untergeordnet war.<br />
Die Sicherung der bewirtschafteten Fläche hat gleichwohl für viele Landwirte aus verschiedenen<br />
Gründen (siehe unten) hohe Priorität. Die Nachfrage nach Pachtflächen ist<br />
daher sehr groß und in den vergangenen Jahren aufgrund der starken Wachstumsdynamik<br />
noch deutlich angestiegen. Die Nachfrage übersteigt das Flächenangebot, das von einigen<br />
Betriebsleitern als sehr gering bezeichnet wird, bei weitem. Dies führt zu den großen<br />
Pachtpreissteigerungen, von denen die Betriebsleiter berichten.<br />
Auf dem Kaufmarkt hat die Nachfrage nach Flächen in den letzten Jahren dennoch deutlich<br />
zugenommen; diese Nachfrage kommt überwiegend von nichtlandwirtschaftlichen<br />
Interessenten. Die hohe Flächennachfrage kann nach Auskunft aus dem Immobilienhandel<br />
derzeit nicht gedeckt werden.<br />
Kaufpreise<br />
Die Bodenrichtwerte bewegen sich mittlerweile (Stand <strong>1.</strong><strong>1.</strong>2011) zwischen 2,80 und 4,50<br />
Euro pro Quadratmeter bei Ackerflächen (Durchschnitt 3,08 Euro/qm) und 1,10 und 1,80<br />
Euro bei Grünland (GAG, 2011, S. 40). Es wird ein deutlich zunehmender positiver Zusammenhang<br />
zwischen Grundstücksgröße und Preis festgestellt. Nach Ansicht der befragten<br />
Berater und Makler sind die Bodenrichtwerte bei der derzeit herrschenden Marktdynamik<br />
nicht in der Lage, den aktuell gezahlten Preis widerzuspiegeln.