Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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wurscht‹, nach dem Vorbild dieses obskuren Johannes<br />
Baa<strong>der</strong>? Und das auch noch in <strong>der</strong> Adventszeit? Wenn<br />
deine Freundin Anni die Gesellschaft solcher<br />
Individuen bevorzugt, dann <strong>ist</strong> das ihre Sache. Für<br />
meine Tochter <strong>ist</strong> das kein Umgang, und Anni <strong>ist</strong> sicher<br />
nicht die richtige Freundin für dich.«<br />
»Das war doch nur ein Ausrutscher«, versuchte<br />
Gertrud ihren Vater zu beschwichtigen, »Raoul hatte zu<br />
viel getrunken...«<br />
»Zu viel getrunken!« Empört ließ Oertel seine Hand<br />
auf die Schreibtischplatte fallen. »Ich wünsche nicht,<br />
dass du mit Leuten verkehrst, die zu viel trinken!«,<br />
herrschte er seine Tochter an.<br />
In Gertrud regte sich Wi<strong>der</strong>stand. Er springt mit mir<br />
um, als sei ich immer noch ein Kind, dabei bin ich schon<br />
seit drei Jahren volljährig. Ich habe es nicht nötig, mich<br />
so behandeln zu lassen. Viele Frauen in meinem Alter<br />
sind berufstätig o<strong>der</strong> verheiratet, bestimmen ihr Leben<br />
selbst, und er hält mich immer noch zu Hause fest und<br />
verfügt über mich. Trotz klang mit in ihren Worten, als<br />
sie dem Vater entgegenhielt: »Und übrigens, diese so<br />
genannten ›zweifelhaften Lokale‹, die kennst du ja gar<br />
nicht, darum kannst du sie auch nicht beurteilen. Es <strong>ist</strong><br />
sehr nett da.« Mit herausfor<strong>der</strong>ndem Lächeln und einem<br />
leicht ironischen Unterton in <strong>der</strong> Stimme setzte sie<br />
hinzu: »Außerdem gibt es dort einen hervorragenden<br />
Wein.«<br />
Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine<br />
übereinan<strong>der</strong>, eine aufreizende Bewegung, die ihr aber<br />
nur halb bewusst war.<br />
»Ich bitte mir <strong>mehr</strong> Respekt aus!« Oertel schlug mit<br />
<strong>der</strong> Faust auf den Tisch und sah seine Tochter wütend<br />
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