Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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an<strong>der</strong>s, geht mit <strong>mehr</strong> Ruhe und Sicherheit durchs Haus,<br />
ein Leuchten, das aus dem tiefsten Inneren zu kommen<br />
scheint, gibt ihren fast noch kindhaften Zügen einen<br />
warmen, fraulichen Ausdruck. Wenn sie spricht, wählt<br />
sie die Worte sorgfältiger, mit <strong>mehr</strong> Besonnenheit und<br />
Überlegung. Außerdem scheint sie immer ein wenig<br />
abwesend zu sein, wie in Gedanken.<br />
Manchmal hört sie nicht, wenn sie angesprochen wird.<br />
Sie hat sich verliebt, ging es ihm durch den Kopf, sie hat<br />
sich in Wilhelm verliebt. Diese Erkenntnis freute ihn. Es<br />
wäre schön, wenn die beiden heiraten würden. Gertrud<br />
hätte ihren Platz im Leben gefunden, und Wilhelm<br />
würde sicher einmal eine glänzende berufliche Karriere<br />
machen. Die Fähigkeiten hatte er. Seit dem Tod seiner<br />
Frau fühlte er als Vater eine Art Verpflichtung, einen<br />
Mann für seine Tochter zu finden und damit ihre<br />
Zukunft zu sichern. So würde sich das Problem auf die<br />
beste Art und Weise von selbst lösen. Er lächelte vor<br />
sich hin. Ein paar Tage nach dem Picknick beschloss er,<br />
mit Gertrud zu sprechen, und rief sie zu sich in sein<br />
Studierzimmer.<br />
Mit klopfendem Herzen saß Gertrud ihrem Vater<br />
gegenüber. Ihr war beklommen zumute. Es muss etwas<br />
Beson<strong>der</strong>es sein, was er mir zu sagen hat, dachte sie.<br />
Über belanglose o<strong>der</strong> alltägliche Dinge spricht er<br />
me<strong>ist</strong>ens beim Essen o<strong>der</strong> zwischendurch. Aber warum<br />
schweigt er jetzt? Warum sagt er nichts? Es <strong>ist</strong>, als ob er<br />
mich gar nicht bemerken würde. Unbehaglich rutschte<br />
sie auf ihrem Stuhl hin und her.<br />
Oertel saß hinter seinem Schreibtisch. Er machte ein<br />
paar Notizen, ordnete dann die Papierbogen, die vor ihm<br />
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