Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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Geschichte überhaupt ausgehen? Mit einem Seufzer<br />
stützte er den Kopf in beide Hände.<br />
15 . April 1915<br />
N<br />
un <strong>ist</strong> es passiert: Vater hat eine<br />
Lungenentzündung! Warum hat er auch<br />
nicht hören wollen, <strong>ist</strong> immer in seinen<br />
Dienst gegangen. Dadurch hat er die Erkältung<br />
verschleppt. Jetzt bleibt ihm gar nichts an<strong>der</strong>es übrig,<br />
als im Bett zu liegen. Er hat hohes Fieber, ich mache<br />
mir solche Sorgen! Eine Lungenentzündung, das <strong>ist</strong><br />
eine schwere Krankheit. Manche Menschen sterben<br />
daran. Oh Gott, wenn ich mir vorstelle, dass ich auch<br />
noch Vater verlieren könnte. Welch schrecklicher<br />
Gedanke! Dann würde ich mutterseelenallein<br />
dastehen! Und ich hab ihn doch lieb, obwohl er<br />
manchmal so streng <strong>ist</strong>. Was <strong>ist</strong> das nur für eine<br />
schlimme <strong>Zeit</strong>! Vater schwer krank, von Paul noch<br />
immer keine Nachricht – soll ich alle Menschen<br />
verlieren, die ich liebe? Manchmal bin ich so<br />
nie<strong>der</strong>geschlagen, so ganz ohne Hoffnung. Wie wird<br />
mein Leben weitergehen, was wird die Zukunft<br />
bringen? Ich mag gar nicht darüber nachdenken. –<br />
Doch nein, ich will den Mut nicht sinken lassen.<br />
Vater wird wie<strong>der</strong> gesund werden, und auch Paul<br />
wird wie<strong>der</strong>kommen. Ich will fest daran glauben!<br />
Wenn nur dieser schreckliche Krieg erst einmal zu<br />
Ende wäre!<br />
Drei Wochen musste Oertel das Bett hüten. Der Arzt<br />
kam jeden Tag, um nach ihm zu sehen. Schließlich<br />
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