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Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

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Professor Reisinger verabschiedete sich bald.<br />

Wilhelm wusste, dass es sich für ihn gehörte, nun auch<br />

zu gehen, obwohl er so gerne noch geblieben wäre. Er<br />

bedankte sich höflich bei Professor Oertel für den<br />

schönen Abend und wurde eingeladen, doch bald<br />

wie<strong>der</strong>zukommen.<br />

»Wir planen ein Hauskonzert mit dem heutigen<br />

Programm. Es würde mich freuen, wenn Sie dabei<br />

wären, Wilhelm. Ich werde meinen Kollegen, <strong>der</strong> heute<br />

verhin<strong>der</strong>t war, fragen, ob er Ihnen für eine Weile seinen<br />

Platz überlässt. Die Art und Weise, wie Sie an die<br />

Stücke herangehen, hat mir sehr gut gefallen. Herr<br />

Scholz <strong>ist</strong> ein vielbeschäftigter Mann und hat sicher<br />

nichts dagegen. Ein paar Mal sollten wir noch vorher<br />

üben. Der heutige Abend war ja eigentlich <strong>mehr</strong> ein<br />

Kennenlernen. Ich dachte, dass wir zunächst einmal<br />

ausprobieren müssten, ob wir in dieser Besetzung<br />

zueinan<strong>der</strong> passen. Außerdem sollten wir uns bekannt<br />

machen mit dem Gesamtklang <strong>der</strong> Stücke. Manche<br />

Einsätze müssten noch präziser herausgearbeitet<br />

werden, und auch über Tempi und Ritardandi müssten<br />

wir uns verständigen. Gertrud und ich werden außerdem<br />

eine Cellosonate spielen.«<br />

Gertrud reichte Wilhelm ihre Hand zum Abschied,<br />

und er drückte einen zarten Kuss darauf, <strong>der</strong> auch als<br />

Höflichkeit verstanden werden konnte. Aber sie<br />

empfand bei <strong>der</strong> Berührung seiner Lippen eine seltsame,<br />

unbekannte Erregung. Noch in den nächsten Tagen<br />

spürte sie seinen Kuss auf ihrem Handrücken, und<br />

manchmal warf sie einen verstohlenen Blick auf die<br />

Stelle, als wolle sie prüfen, ob dort etwas zu sehen sei.<br />

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