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Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

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heraus ergriff er ihre Hand. »Fräulein Gertrud ... Gertrud<br />

...«, kam es zunächst etwas stockend von seinen Lippen,<br />

aber dann überstürzten sich die Worte. Alles, was sein<br />

Innerstes erfüllte, was sein Herz so lange bewahrt hatte,<br />

drängte nun auf einmal aus ihm hinaus. Mit klopfendem<br />

Herzen und angehaltenem Atem hörte Gertrud ihn<br />

sagen: »Morgen muss ich zur Armee einrücken. Ich<br />

komme gleich an die Front, aber in ein paar Wochen<br />

wird ja alles vorbei sein. Darf ich hoffen, wenn ich<br />

wie<strong>der</strong> zu Hause bin ... Gertrud ... Darf ich darauf hoffen<br />

... liebste Gertrud ... möchten Sie meine Frau werden?«<br />

Nie hatte sie eine solche Seligkeit empfunden. Wie<br />

gern hätte sie in seinen Armen gelegen, den Kopf an<br />

seine Schulter gelehnt. Leise hörte sie ihn noch sagen:<br />

»Ich liebe dich, Gertrud ... Ich liebe dich über alles.<br />

Werde meine Frau!«<br />

Wie gern möchte ich das, wie gern! hätte sie schreien<br />

mögen. Auch ich liebe dich wie mein Leben. Aber ihre<br />

Antwort kam nur wie ein Hauch: »Ja, das möchte ich.«<br />

Fast unhörbar fügte sie hinzu: »Ich liebe dich.«<br />

Wilhelm hatte das starke Verlangen, sie an sich zu<br />

ziehen, sie an seine Brust zu drücken und sie auf den<br />

Mund zu küssen. Doch da ging die Tür auf, und Oertel<br />

kam ins Zimmer.<br />

»Ah, Wilhelm, schon in Uniform?« Er reichte ihm<br />

die Hand und setzte sich dann auf das Sofa mit den<br />

geschweiften Armlehnen.<br />

»Ja, morgen geht es an die Front.«<br />

»Der Dienst für das Vaterland <strong>ist</strong> für jeden Mann eine<br />

Ehre«, sagte Oertel und klopfte ihm anerkennend auf die<br />

Schulter.<br />

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