14.02.2014 Aufrufe

Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Emmy sollte Recht behalten. Als sie weitergingen,<br />

fiel Gertruds Blick auf ein kleines, mit Holz verkleidetes<br />

Bauernhaus. Es sah schmuck und einladend aus mit<br />

seinen grün gestrichenen Fensterläden, die einen<br />

hübschen Kontrast zu den weißen Fensterrahmen<br />

bildeten. Zwei große Obstbäume standen davor und<br />

reckten ihre kahlen Zweige in den Himmel. Hühner<br />

liefen umher, und in einem kleinen Stall hörte Gertrud<br />

ein Schwein grunzen. Neben dem Stall war ein alter<br />

Mann damit beschäftigt, Holz zu hacken. »Hier werden<br />

wir unser Glück noch einmal versuchen, kommen Sie.«<br />

Emmy nahm Gertrud am Arm, ging mit ihr auf die<br />

Haustür zu und klingelte. Eine junge Frau mit einem<br />

Baby auf dem Arm öffnete.<br />

»Ach, Sie kommen sicher aus <strong>der</strong> Stadt«, sagte sie<br />

freundlich, noch ehe Emmy ihre Bitte vorbringen<br />

konnte. »Ich weiß, in den Städten <strong>ist</strong> die Not groß. Uns<br />

geht es noch ein bisschen besser, obwohl es auch hier<br />

nicht <strong>mehr</strong> so <strong>ist</strong> wie früher. Mein Mann und mein<br />

Bru<strong>der</strong> sind an <strong>der</strong> Front. Wenn die Eltern mir nicht<br />

helfen würden, dann wüsste ich gar nicht, wie ich mit<br />

<strong>der</strong> Arbeit fertig werden sollte.« Sie streichelte das<br />

Baby, das anfing, unruhig zu werden. Eine alte Frau<br />

erschien in <strong>der</strong> Tür. »Halte ihn mal einen Augenblick,<br />

Mutter«, sagte die Bäuerin und legte das Kind <strong>der</strong> Frau<br />

in den Arm. »Ich hole für die Damen ein paar Eier und<br />

etwas Speck.« Sie ging ins Haus und kam mit einer Tüte<br />

und einem kleinen Paket wie<strong>der</strong>.<br />

Emmy fing an, ihre Schätze auszupacken.<br />

»Lassen Sie Ihre Sachen in <strong>der</strong> Tasche«, wehrte die<br />

junge Frau ab, »dafür will ich nichts haben.«<br />

98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!