Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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den Läden – Frau Raffke <strong>ist</strong> stets als Erste zur Stelle und<br />
schnappt den an<strong>der</strong>en die besten Sachen weg.«<br />
Gertrud blickte auf die vielen Menschen. Wie große<br />
überdimensionale Käfer sahen sie aus, wie sie da so<br />
durchs Heidelbeerkraut krochen. Gleich werde ich auch<br />
so ein Käfer sein.<br />
»Kommen Sie, Fräulein Gertrud.« Emmy fasste sie<br />
am Arm und führte sie zu einer Stelle, wo noch niemand<br />
war. Sie knieten sich auf den Boden und begannen, mit<br />
ihren Kämmen die Beeren von den Sträuchern in die<br />
kleine Schale abzustreifen. Wenn das Schälchen voll<br />
war, wurde es in den Eimer entleert. Es war eine<br />
mühselige Arbeit. »So möchte ich nicht mein täglich<br />
Brot verdienen müssen«, sagte Gertrud halblaut zu sich<br />
selbst und dachte dabei an die Frauen, die für einen<br />
Tagelohn diese Arbeit verrichteten. Tapfer nahm sie die<br />
kleinen Sträucher zwischen die Finger und zog sie durch<br />
ihren Kamm. Er hatte zwar breite Zinken, aber immer<br />
wie<strong>der</strong> erwischte sie mit den Beeren auch Blätter. Diese<br />
fielen mit den Früchten zusammen in die kleine Schale,<br />
die sie vor sich auf den Boden gestellt hatte. »Ich habe<br />
ja mindestens so viele Blätter wie Beeren in meinem<br />
Topf!« Halb lachend, halb verärgert über ihre<br />
Ungeschicklichkeit sah sie zu Emmy hinüber. Mit<br />
spitzen Fingern versuchte sie, das Laub aus den<br />
Heidelbeeren herauszusortieren, aber Emmy rief ihr zu:<br />
»Halten Sie sich damit nicht auf, die Beeren müssen<br />
ja doch noch verlesen werden. Sie bekommen nur<br />
unnötig blaue Finger.«<br />
Zwei Stunden arbeiteten sie ohne Pause. Gertrud<br />
musste sich zwischendurch immer wie<strong>der</strong> aufrichten.<br />
Durch die ungewohnte Haltung, das Knien und Bücken,<br />
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