Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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ingen. Du wirst noch ganz krank vor lauter<br />
Traurigkeit.« Sie sah ihn an, voller Mitgefühl und<br />
Zärtlichkeit.<br />
Er erwi<strong>der</strong>te ihren Blick. »Vielleicht hast du recht.<br />
Ich werde es mir überlegen.«<br />
Fine brachte die Nachspeise. Es wurde kein weiteres<br />
Wort <strong>mehr</strong> gesprochen. Schließlich stand <strong>der</strong> Professor<br />
auf und begab sich in sein Studierzimmer. Das war das<br />
Zeichen für die Kin<strong>der</strong>, sich auch zurückzuziehen. Paul<br />
ging in sein Zimmer und las. Gertrud half Fine beim<br />
Aufräumen <strong>der</strong> Küche und beim Spülen des Geschirrs.<br />
Als die Arbeit erledigt war, ging auch sie auf ihr<br />
Zimmer.<br />
15.<br />
Oktober, nach dem<br />
Mittagessen<br />
E<br />
s <strong>ist</strong> alles so trostlos, es herrscht so eine<br />
beklemmende<br />
Stimmung im Haus. Manchmal<br />
denke ich, ich kann es nicht <strong>mehr</strong> aushalten, und dann<br />
möchte ich am liebsten davonlaufen. Vater spricht nur<br />
das Nötigste. Mit Paul rede ich manchmal über Mutter,<br />
und dann weinen wir beide. Aber das Leben geht doch<br />
auch weiter. Wenn wir uns in unserem Kummer<br />
vergraben, das macht Mutter auch nicht wie<strong>der</strong><br />
lebendig. Ich bin oft so verzweifelt, weil sie nicht <strong>mehr</strong><br />
bei uns <strong>ist</strong>, aber dann denke ich auch wie<strong>der</strong>, ich bin<br />
doch noch jung. Soll mein Leben so weitergehen?<br />
An<strong>der</strong>erseits, was soll ich denn machen? Ich kann Vater<br />
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