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Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

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»Wir werden einen Mann finden, mit dem du eine<br />

glückliche Ehe führen kannst.« Damit war die<br />

Unterredung für ihn beendet.<br />

Die letzten Worte ihres Vaters klangen in ihren<br />

Ohren nach, als sie das Studierzimmer verließ. Wen soll<br />

ich denn heiraten? Es gibt niemanden, den ich so liebe,<br />

dass ich mit ihm ein Leben lang zusammen sein möchte<br />

– vielleicht Marcel, aber <strong>der</strong> <strong>ist</strong> nichts zum Heiraten. Er<br />

führt ein unruhiges Dasein und verdient nicht viel. Eine<br />

Familie muss doch auch eine Ex<strong>ist</strong>enzgrundlage haben.<br />

Ihre Augen bekamen einen nachdenklichen Ausdruck.<br />

Ist die Ehe wirklich das höchste Glück für eine Frau, wie<br />

immer gesagt wird? Wäre ich da nicht genauso abhängig<br />

von meinem Mann, wie jetzt von Vater? Warum <strong>ist</strong> das<br />

Leben nur so kompliziert. »Willkommen in meinem<br />

bescheidenen Heim!«<br />

Josua Goltstein streckte mit <strong>der</strong> ihm eigenen offenen<br />

Herzlichkeit seinen Gästen beide Hände entgegen, um<br />

sie zu begrüßen, nachdem das Hausmädchen ihnen die<br />

Mäntel abgenommen hatte.<br />

»Ich danke Ihnen, dass Sie mir einen Blick in Ihr<br />

Allerheiligstes gestatten«, sagte Oertel schmunzelnd.<br />

»Nicht <strong>der</strong> Rede wert«, meinte Goltstein mit einem<br />

abwehrenden Lächeln. »Sie werden sehen, dass mein<br />

kleines Labor im Keller in keiner Weise mit<br />

entsprechenden Einrichtungen an <strong>der</strong> Hochschule<br />

konkurrieren kann.«<br />

»Nein, nein, seien Sie nicht zu bescheiden.« Oertel<br />

sah seinen Gastgeber mit einem Blick an, in dem<br />

aufrichtige Bewun<strong>der</strong>ung lag. »Dass ein Kaufmann wie<br />

Sie sich mit chemischen Experimenten beschäftigt, das<br />

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