Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
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doch. Schließlich fragte er Gertrud: »Wir könnten<br />
einmal zusammen ins Theater gehen. Hätten Sie Lust<br />
dazu?« Dabei sah er sie unsicher von <strong>der</strong> Seite an.<br />
»Vielleicht«, antwortete Gertrud knapp.<br />
Philipp bemühte sich, an ihrem Gesicht zu erkennen,<br />
wie sie darüber dachte, aber es drückte keine Regung<br />
aus, we<strong>der</strong> Zustimmung noch Ablehnung. Enttäuscht<br />
wandte er den Blick ab.<br />
Mittlerweile war <strong>der</strong> Rundgang durch den Garten<br />
beendet. Philipp schlug vor, wie<strong>der</strong> ins Haus zu gehen.<br />
»Die Sonne hat zwar schon Kraft, aber <strong>der</strong> Wind <strong>ist</strong><br />
noch kalt. Nicht, dass Sie sich erkälten, Fräulein<br />
Oertel.« Mit einem verlegenen, ein wenig schiefen<br />
Lächeln wollte er ihren Arm nehmen, aber Gertrud<br />
wehrte ihn mit einer spontanen Bewegung ab: »So<br />
schnell erkälte ich mich nicht, aber gehen wir ins Haus<br />
zurück. Die beiden Herren haben das Labor sicher<br />
inzwischen ausreichend besichtigt.«<br />
Goltstein und Oertel saßen schon in angeregtem<br />
Gespräch im Raucherzimmer, je<strong>der</strong> mit einer Zigarre.<br />
Frau Goltstein empfing die jungen Leute mit einem<br />
Sherry.<br />
Kurze <strong>Zeit</strong> später verabschiedete man sich mit dem<br />
Versprechen, sich bald einmal im Oertelschen Hause<br />
wie<strong>der</strong>zutreffen.<br />
»Was hältst du denn von Philipp Goltstein?«, fragte<br />
Oertel seine Tochter auf dem Heimweg. Er bemühte<br />
sich um einen unverfänglichen Ton, aber Gertrud spürte,<br />
dass <strong>mehr</strong> hinter <strong>der</strong> Frage steckte, als <strong>der</strong> Vater ihr<br />
gegenüber zugeben wollte. »Er <strong>ist</strong> ganz nett, aber nichts<br />
Beson<strong>der</strong>es«, sagte sie obenhin.<br />
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