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Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0

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Sie fühle sich inzwischen zu alt, hatte Fine gesagt. Aber<br />

es war wohl eher so, dass sie sich an die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Hause Oertel nicht <strong>mehr</strong> gewöhnen konnte. Das<br />

Musikzimmer, in dem <strong>der</strong> große Flügel stand, musste<br />

hergerichtet werden. Die drei Klubsessel und <strong>der</strong> kleine<br />

Tisch wurden beiseitegerückt, damit das Streichquartett<br />

in <strong>der</strong> Mitte Platz hatte. Aus dem Esszimmer holten die<br />

beiden Frauen vier Stühle herein und stellten sie in<br />

einem Halbkreis vor dem Flügel auf. Zwei große<br />

Kerzenleuchter wurden so angeordnet, dass sie die<br />

Notenpulte zusätzlich beleuchten konnten, wenn das<br />

Licht des Kronleuchters an <strong>der</strong> Decke nicht ausreichen<br />

sollte.<br />

Nach dem Mittagessen ging die Arbeit in <strong>der</strong> großen<br />

Küche im Souterrain weiter. Emmy hatte geplant, in <strong>der</strong><br />

Pause als Erfrischung »dänische Brötchen« und Punsch<br />

zu servieren.<br />

»Schade, dass wir in dieser Jahreszeit keine frische<br />

Petersilie und keine Radieschen haben«, sagte<br />

Emmy zu Martha, »es würde noch hübscher<br />

aussehen.«<br />

Die Platte mit den Brötchen wurde kühl gestellt. Der<br />

Teepunsch konnte erst im letzten Moment zubereitet<br />

werden, da er ja warm getrunken wurde. Aber Emmy<br />

stellte schon einmal den Rotwein, den Rum, Zucker und<br />

Tee bereit, damit nachher alles schnell ging. Zufrieden<br />

betrachteten die beiden Frauen ihr Werk.<br />

Oertel merkte nichts von all <strong>der</strong> Geschäftigkeit. Er<br />

saß in seinem Studierzimmer über seinen Büchern.<br />

Seinen Part brauchte er nicht zu üben, denn er war ein<br />

versierter Cell<strong>ist</strong>, und sowohl das Streichquartett von<br />

Boccherini als auch das Haydn-Trio stellten an ihn keine<br />

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