Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
Im Zwielicht der Zeit - Buch ist mehr - Verlag 3.0
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
»Nehmen Sie mich doch mit, bitte!« Es klang fast wie<br />
das Betteln eines kleinen Kindes. »Ich kann Ihnen doch<br />
tragen helfen.«<br />
Emmy lächelte. »Wenn wir überhaupt etwas<br />
bekommen.« Dann sah sie Gertrud aufmerksam an. Ihre<br />
leuchtenden Augen, <strong>der</strong> schmollende Zug um den<br />
Mund, ihr ganzes Wesen schienen einen sehnlichen<br />
Wunsch auszudrücken.<br />
»Fragen Sie Ihren Vater um Erlaubnis. Wenn er<br />
einverstanden <strong>ist</strong>, können Sie gern mitkommen.« Mit<br />
diesen Worten wandte sie sich erneut <strong>der</strong> Tasche und<br />
dem Rucksack zu. Gertrud verließ die Küche mit dem<br />
Gefühl, dass sie ein Abenteuer erleben würde.<br />
»Das kommt überhaupt nicht in Frage!« Oertel<br />
blickte unwillig von seinen Papieren auf, als Gertrud die<br />
Bitte, Emmy auf ihrer Fahrt begleiten zu dürfen,<br />
ausgesprochen hatte. Sein Ton war so energisch und<br />
bestimmt, dass Gertrud das Gefühl hatte, alles<br />
Bemühen, ihn zu überreden, würde zwecklos sein.<br />
Unentschlossen blieb sie vor dem Schreibtisch stehen.<br />
»Ist noch was?«, sagte Oertel abweisend und wollte<br />
sich wie<strong>der</strong> seiner Arbeit zuwenden.<br />
»Bitte, Vater, lass mich mit Emmy gehen.« Sie rieb<br />
verlegen ihre Hände.<br />
»Meine Tochter als Bettlerin auf fremde Höfe gehen!<br />
Von Tür zu Tür, wie eine Hausiererin! Was hast du dir<br />
denn dabei gedacht?« Er stand auf und schlug mit <strong>der</strong><br />
Faust auf den Tisch.<br />
»Das erlaube ich nicht!«<br />
92