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Katastrophen machen Geschichte - oapen

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Bernd Herrmann & Jana Sprenger<br />

schrecken letzt vergangenen Sommer in grosser Menge eingefunden, und an verschiedenen<br />

Orten grossen Schaden verursachet, auch nunmehro ihre Bruth in die<br />

Erde geleget, woraus zu befürchten, daß künftiges Früh=Jahr eine noch grössere<br />

Menge junger Heuschrecken zum Vorschein kommen, und das Unglück des<br />

Sprengsel=Frasses allgemein werden dürfte“. Ein Jahr später, am 30. November<br />

1753 kam es dann schließlich zum vierten Heuschreckenedikt.<br />

Die auffälligsten Fortschritte in den neuen Edikten waren die Aufnahme biologischer<br />

Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und die Berücksichtigung des natürlichen<br />

Verhaltens der Heuschrecken. Die Untertanen wurden verpflichtet, zur<br />

Vertilgung der Heuschreckenbrut die befallenen Felder und Brachen im Herbst<br />

mit ihren Schweinen zu betreiben. Schweine und Puten wurden ebenfalls als wirksames<br />

Mittel gegen bereits flugfähige Sprengsel empfohlen. Das Edikt wies auf die<br />

Notwendigkeit hin, sich beim Treiben der Heuschrecken an deren Verhalten anzupassen.<br />

So würden sie stets lieber von Ost nach West sowie mit dem Wind wandern.<br />

Die Ausdehnung der Gräben wurde 1752 auf die jeweilige Größe der Tiere<br />

abgestimmt. Bei den bereits flugfähigen Tieren sollten sie mindestens 1 ¼ Elle<br />

breit und tief sein, während das 1753er Edikt für die eben erst geschlüpften<br />

Sprengsel nur 2 ½ Fuß Breite und 1 ½ Fuß Tiefe (ca. 30 cm = 1 Fuß) vorschrieb.<br />

Abb. 5: Facsimiles der Titelseiten der Heuschreckenedikte; Links: 1731, rechts: Andruck<br />

des Edikts 1753 33<br />

33 aus: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, II. HA, Kurmark Materien,<br />

Tit. CCLXVIII, Nr. 2, Vol. I und Vol. II.

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