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Katastrophen machen Geschichte - oapen

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Bewältigung von Naturkatastrophen<br />

erster Linie unter religiösen und sittlichen Aspekten betrachtet. Mit der Aufklärung<br />

verschob sich die Wahrnehmung von Religion und Mythologie hin zu naturwissenschaftlichen<br />

Erklärungsmustern, wobei beide Ansätze lange Zeit nebeneinander<br />

weiterbestanden. In eine lineare Ordnung können die verschiedenen Deutungs-<br />

und Erklärungsmuster allerdings nicht gebracht werden, da sie eher durch ein Nebeneinander<br />

gekennzeichnet sind als durch ihre gegenseitige Ablösung.<br />

Bei den verschiedenen Formen der Bewältigung lässt sich erkennen, dass zwischen<br />

zwei Ebenen unterschieden werden muss: Die naturwissenschaftliche Beschäftigung<br />

mit physikalischen Prozessen und der daran gekoppelte Erkenntniszuwachs<br />

unter Gelehrten muss von „bürgerlichen“, meist religiösen und alltagslogischen<br />

Aneignungszusammenhängen getrennt betrachtet werden.<br />

Gerade hier wurde der Wissenschaft die Aufgabe zugeteilt, den im 17. und<br />

18. Jahrhundert eingeleiteten wissenschaftlich-technischen Fortschritt einer in<br />

Tradition und irrationalem Volksglauben verhafteten Bevölkerung näher zu bringen<br />

und damit auch Versuchen mit neuen Kulturpflanzen, Fruchtfolgen oder<br />

technischen Maßnahmen eine Chance zu geben.<br />

Literatur<br />

Abel, W. (1974): Massenarmut und Hungerkrisen im vorindustriellen Europa.<br />

Versuch einer Synopsis. Hamburg.<br />

Behringer, W. (2007): Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur<br />

globalen Erwärmung. München.<br />

Burgdörfer, F. (1972): Die Wanderungen über die deutschen Reichsgrenzen im<br />

letzten Jahrhundert. In: Köllmann, W. / Marschalck, P. (Hg.):<br />

Bevölkerungsgeschichte. Köln, S. 281-322.<br />

Diamond, J. (2005): Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen.<br />

Frankfurt/Main.<br />

Groh, D. / Kempe, M. / Mauelshagen, F. (Hg.) (2003): Naturkatastrophen.<br />

Beiträge zu ihrer Deutung, Wahrnehmung und Darstellung in Text und Bild<br />

von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Tübingen.<br />

Gudd, M. (2005): Schwere Gewitter im 18. und 19. Jahrhundert und ihre<br />

Auswirkungen auf die Kulturlandschaft zwischen Taunus, Spessart, Vogelsberg<br />

und Rhön. In: Siedlungsforschung 23, S. 153-170.<br />

Jakubowski-Tiessen, M. (1992): Sturmflut 1717. Die Bewältigung einer<br />

Naturkatastrophe in der Frühen Neuzeit. München.<br />

Jakubowski-Tiessen, M. (2003): Gotteszorn und Meereswüten. Deutungen von<br />

Sturmfluten vom 16. bis 19. Jahrhundert. In: Groh, D. / Kempe, M. /<br />

Mauelshagen, F. (Hg.): Naturkatastrophen. Beiträge zu ihrer Deutung,<br />

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