Katastrophen machen Geschichte - oapen
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Der Schwarze Tod in Ägypten: Strategien der<br />
Krisenbewältigung bei nomadischen und sesshaften<br />
Bevölkerungsgruppen im 14. und 15. Jahrhundert<br />
Sarah Schmitz<br />
1 Einleitung<br />
Wie für Europa bedeuteten der Schwarze Tod und die darauf folgenden<br />
Pestwellen Mitte des 14. bis Ende des 15. Jahrhunderts auch für Ägypten eine<br />
tiefgreifende Zäsur. Neben einem enormen Einbruch der Bevölkerungszahlen<br />
brachte die Seuche auch hier schwerwiegende wirtschaftliche und politische<br />
Umwälzungen mit sich.<br />
Der vorliegende Beitrag beschreibt die unterschiedlichen Reaktionen sesshafter<br />
und nomadischer Bevölkerungsgruppen auf die Katastrophe und zeigt auf, wie sich<br />
unter den Bedingungen der Krise die Nutzung der menschlichen und natürlichen<br />
Ressourcen Ägyptens grundlegend veränderte. Dabei soll vor allem die Lage in<br />
Unterägypten, d.h. der Region nördlich von Kairo, behandelt werden. Der erste<br />
Teil des Beitrags widmet sich der Pest als Herausforderung für die ägyptische<br />
Gesellschaft, insbesondere durch den demographischen Einbruch in den Städten<br />
und auf dem Land. Der zweite Teil wendet sich den unterschiedlichen lokalen<br />
Antworten auf diese Herausforderung zu und konzentriert sich dabei auf die<br />
Umverteilung und Neugewinnung von Ressourcen bei nomadischen und<br />
sesshaften Gruppen. Dieser Beitrag stellt somit den Versuch dar, das bereits