3 Balanced Scorecard 61t 0t 1Spätindik<strong>at</strong>orIndik<strong>at</strong>or AUrsacheProzessWirkungIndik<strong>at</strong>or BUrsacheProzessWirkungSpätindik<strong>at</strong>orFrühindik<strong>at</strong>ort 0t 1t 2Quelle: Friedag/Schmidt (2001a), S. 112Abb. 19: Rel<strong>at</strong>ivität von Spät- und Frühindik<strong>at</strong>orenFür die letztendlich geforderte laufende Erhebung einer formalisierten Kennzahl istaußerdem zu beachten, dass diese entsprechend akzeptiert wird und mit einem zuvertretenden Kosten und Zeitaufwand gemessen werden kann. 2773.2.3.4 Balanced Scorecard aus Sicht der Prozessperspektive“Welche str<strong>at</strong>egischen Ziele sind hinsichtlich unserer internen Prozesse zuverfolgen, um die Kundenerwartungen und die Erwartungen derAnteilseigner erfüllen zu können?” 278Exemplarisch für eine der vier Perspektiven, die von den Begründern derBalanced Scorecard vorgeschlagen wurden, werden nun str<strong>at</strong>egischen Ziele undKennzahlen für die Prozessperspektive entwickelt, von der zum Beispiel Friedagund Schmidt sagen, dass sie eine “herausragende Stellung” 279 innerhalb der277 Vgl. Horváth&Partner (2001), S. 201.278 Ahn/Dickmeis (2000), S. 18.279 Friedag/Schmidt (2001a), S. 135.Balanced Scorecard zur Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit
3 Balanced Scorecard 62Perspektiven einnimmt und daher unbedingt in die Balanced Scorecardaufzunehmen ist. 280 Dies ist umso verständlicher, als doch alle Aktivitäten einerOrganis<strong>at</strong>ion in den Prozessen und damit letztendlich in der Wertschöpfungskette,die aus den Prozessen aufgebaut ist, enthalten sind. 281Dem Aufbau der klassischen Balanced Scorecard folgend ist dieProzessperspektive jene Perspektive, die für die Erreichung der Kunden- undFinanzziele verantwortlich ist. 282 Dementsprechend wird diese Perspektive auchnach der Finanz- und der Kundenperspektive entwickelt, um durch diestr<strong>at</strong>egischen internen Prozesse alle Aktivitäten am Angebot für den Kundenauszurichten. 283Kaplan und Norton schlagen für die Finanzperspektive als oberstes Ziel die“Steigerung des Shareholder Value” vor, dessen Erreichung mitSpitzenkennzahlen wie zum Beispiel ROI, ROCE oder “EVA” 284 gemessen wird. 285Aus ihren bisherigen Praxiserfahrungen abgeleitet gibt es dazu zwei grundlegendeStr<strong>at</strong>egien, um dieses Ziel zu erreichen: Ums<strong>at</strong>zwachstum und Produktivität.Verfolgt ein Unternehmen eine Wachstumsstr<strong>at</strong>egie so sucht es neue Produkte,Märkte und Kunden sowie die Erhöhung des Kundennutzens, um dadurch Ums<strong>at</strong>zund Rentabilität zu steigern.Eine Steigerung der Produktivität wird vor allem durch Kostensenkungen undEffizienzsteigerungen in den bestehenden Aktivitäten bzw. Prozessen erreicht.Um die Ums<strong>at</strong>zwachstumsziele aus der Finanzperspektive zu erreichen, gilt esdurch Marktforschung jene Markt- und Kundensegmente herauszufinden, andenen sich die zukünftige Str<strong>at</strong>egie der Kundenperspektive ausrichten soll. 286280 Vgl. Friedag/Schmidt (2001a), S. 135.281 Vgl. Kaplan/Norton (2001a), S. 82.282 Vgl. Kaplan/Norton (1992), S. 41.283 Vgl. Kaplan/Norton (2001a), S. 71.284 „Die finanzielle Messgröße EVA [economic value added] belastet den Gewinn desUnternehmens mit den Kapitalkosten. ... Der EVA wird als Differenz zwischen Gewinn, im Sinnevon Net- oper<strong>at</strong>ing Profit after Taxes und Kapitalkosten ermittelt. Jene Unternehmen, dieGewinne oberhalb ihrer risikoangepassten Kapitalkosten erwirtschaften, generierenShareholder Value, während Unternehmen, deren Gewinne unterhalb der Kapitalkosten liegen,den Shareholder Value vernichten.“ Kaplan/Norton (2001a), S. 76.285 Vgl. hierzu und im folgenden Kaplan/Norton (2001a), S. 76ff.286 Vgl. Kaplan/Norton (1997), S. 63; Kaplan/Norton (2001a), S. 78f.Balanced Scorecard zur Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit