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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Praxis I 3D-DruckNutzen sind. Wer aber häufig spezielle Teilebraucht, die es nicht fertig zu kaufen gibt,dem nimmt ein 3D-Drucker viel Arbeit ab.Den Frontplatten-Einsatz für das Internet­Radio von Seite 148 hätte man natürlichauch aus Sperrholz oder Alublech aussägenund aus Einzelteilen zusammenkleben können- der 3D-Druck ist aber die coolere Alternative.Kreativität gehört allerdings dazu: Eswird schnell langweilig, nur nach den ewiggleichen Vorlagen zu drucken, die andere imNetz zum Download anbieten.Die Düse des 3D-Druckers drückt dasweiche Plastik etwas in die Breite, wasdie Maßhaltigkeil der Werkstückebeeinträchtigen ka nn.Materialt;l lch habe mal gehört, 3D-Drucke seienH sehr zerbrechlich. Stimmt das? Ich würdemir gerne Spezialdübel drucken ...DDas kommt ganz auf das verwendeteMaterial und die Druck<strong>technik</strong> an. Diegünstigen 3D-Drucker für den Hausgebrauch,die thermoplastische Kunststoffe wieABS und PLA verarbeiten, produzieren darausbelastbare Werkstücke - etliche dieserMaschinen werden sogar von Rahmenteilenzusammengehalten und von Zahnrädern angetrieben,die ein baugleicher Drucker hergestellthat. Die Drucke halten den statischenund dynamischen Belastungen im Dauereinsatzder Maschine problemlos stand. Falls allerdingsein von Ihnen selbst gedruckterDübel doch einmal versagt und der Oberschrankaus der Wand bricht, können Sie keinenHersteller dafür haftbar machen - als Betreibereines 3D-Druckers sind Sie dasschließlich selbst. Entstehen beim Drucken giftige Stoffe?DDas hängt vom Material ab. PLA ist einBiopolymer aus Milchsäuremolekülenund eher unbedenklich. Das verbreitete MaterialABS hingegen enthält zu rund 50 Prozentden Kohlenwasserstoff Styrol, der entzündlichund gesundheitsschädlich ist. BeimDrucken mit ABS sollte man also möglichstwenig von den entstehenden Dämpfen einatmenund für ausreichende Lüftung sorgen.Wichtig ist zudem, sich an die Temperaturgrenzendes Materials zu halten - die Herstellergeben in der Regel die zulässigen Verarbeitungstemperaturenan.t;l Und wie sieht es mit den fertigen Objek­H ten aus? Kann ich mir eine Brotdose odereine Kaffeetasse drucken?Dbar entfernt -Tassen lässt man besser vonDruckdienstleistern in Keramik fertigen.Bauen oder bauen lassent;l Muss ich mir selbst einen 3D-DruckerH kaufen?DNein. Zum einen gibt es lnternet-Dienstleister,die 3D-Drucke im Auftrag fertigen.Alternativ kann man sich auch an einen entsprechendausgerüsteten Hackerspace oderein Fablab wenden oder sich einer örtlichenInteressengemeinschaft anschließen - in Hannoverzum Beispiel hat sich die 3D-Printergroupgebildet. Auch in der StadtbibliothekKöln steht seit Februar ein 3D-Drucker.Die Entscheidung für oder gegen einen eigenen3D-Drucker ähnelt der, ob man sichein eigenes Auto kauft, gelegentlich einesmietet oder lieber in einen Car-Sharing-Ringeintritt: Wer nur gelegentlich ein Werkstückbraucht, muss nichts anschaffen und hatbeim Dienstleister eine viel breitere Auswahlan Materialien und Techniken. Dafür mussman auf das fertige Objekt mindestens einpaar Tage warten und zahlt für größere Gegenständeschnell mal dreisteilige Euro-Be-Die Ente wurde auf ebenemKiel und komplett ohneStützen gedruckt. Nur dieUnterseite des Schnabelswar etwas zu flach dafür,weshalb sich dort einzelnelose Materialfäden undFransen bildeten.träge. Ein eigener Drucker verarbeitet nureine sehr begrenzte Palette von Materialien,aber man hat seine 3D-Drucke sofort in derHand und kann nach Belieben mit der Maschineund den Einstellungen herumspielen,der einzelne Probedruck kostet dann praktischnichts mehr. Allerdings gilt nach wievor: Der Betrieb eines eigenen 3D-Druckersist ein technisches Hobby, zu dem nebenhandwerklichem Geschick fü r Reparaturenund Pflege ein gehöriger Schuss Enthusiasmusgehört.t;l Apropos Geschick: Was muss ich kön­H nen, damit unter meinen Händen einBausatz zu einem zuverlässigen 3D-Druckerwird?DGanz ohne handwerkliche Fähigkeitenund technisches Verständnis geht esnicht. Wichtiger sind aber Geduld und diegrundsätzliche Freude am Basteln und Montieren- der Drang, etwas mit den eigenenHänden zu tun. Viele Hersteller weisen explizitdarauf hin, fa lls man beim Aufbau nochlöten muss. Wenn alles glattgeht, brauchtman für die Bausätze in der Regel kein Spezialwerkzeug:Maulschlüssel, lnbussatz undSeitenschneider reichen meist. Bei den 3D-Im Prinzip ja, denn auch viele Küchenutensilienund Spielzeug sind aus ABSgefertigt. Ein Problem könnten allerdings dieenthaltenden Farbstoffe sein. Man kann sichnicht darauf verlassen, dass die verwendetenPigmente etwa für Neonfarben oder fluoreszierendesMaterial lebensmitteltauglich sind.ABS bleibt bei den üblichen Heißgetränketemperaturenvon bis zu 100 Grad zwar fest,aber die Oberflächen der 3D-Drucke sindvom perfekten Mundgefühl doch noch spür<strong>c't</strong><strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>157

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