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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Report I Breitbandausbauund dem Main-Kinzig-Kreis. DieDSL-GrundausbauGemeinden sind froh, wennihnen der Landkreis eines derdrängendsten Infrastruktur-Problemeabnimmt. Der Ausbaugeht - überraschend für technischeGroßprojekte - in beidenLandkreisen schneller voran als ••• •••geplant. ln den Netzgesellschaftensitzen Experten für Tiefbauvorhabenmit guten Kontaktenzu allen beteiligten Personenund Stellen, die mögliche Problemeschon im Vorfeld erkennenund umgehen oder lösenkönnen. Die Netzbetreiber konzentrierensich wiederum auf dieaktiven Komponenten und dieKundenbetreuung.Vorsicht beim TeilausbauVorsicht sollten Kommunen undKreise walten lassen, wenn sieeinen teilweisen Ausbau angehen.Naturgemäß beginnt derAusbau in den Gebieten, indenen es sich wirtschaftlichlohnt. Es ist leicht, einen Partnerzu finden, der mit geringem Risikohohe Renditen einfährt. DieQuittung gibt es dann beim weiterenAusbau, der für sich alleinbetrachtet bezuschusst werdenmuss. Kommunen und Kreisesollten deshalb sorgfältig prüfen,ob es für sie nicht günstiger ist,den Ausbau als Gesamtlos auszuschreiben,um Gewinne undVerluste insgesamt auszugleichenund dadurch die Zuschüssezu reduzieren.Mitunter sorgt auch ein Mitbewerberfür böse Überraschungen.ln Hosenfeld bei Fulda beispielsweiseplante RhönEnergieFulda einen VDSL-Ausbau für diegesamte Gemeinde. Insgesamtsechzehn Kabelverzweiger solltenerschlossen werden. Als dasUnternehmen den Zugriff auf dieDSL-Endausbau••• ••• •••- Glasfaserka bel - KupferkabelWenn die Vermittlungsstelle näher zum Kunden rückt,lassen sich auf den dann kürzeren Kupferkabeln mit VDSLhöhere Datenraten erzielen als zuvor mit ADSL.Kabelverzweiger anmeldete, teiltedie Telekom postwendendmit, dass sie ihrerseits für vier derKabelverteiler eigene Ausbauplänehabe. Genau von denen hattesich RhönEnergie die höchstenGewinne versprochen. Die Erschließungder Telekom füreinen Teilbereich stellte mithindas gesamte Projekt in Frage.Letztlich entschloss sich Rhön­Energie aber dennoch, Hosenfeldkomplett zu versorgen. Dort, wodie Telekom bereits investierthatte, verzichtete RhönEnergieallerdings auf einen Ausbau.Den Telekom-Wettbewerbernmissfällt, dass die Telekomzwangsläufig Informationen überjedes Ausbauvorhaben erhält. SobaldVDSL im Spiel ist, müssen dieMitbewerber Leitungen der Telekomanmieten - und deren Bereitstellungbereits im Vorfeld klären.Diese Anträge versetzen dieTelekom theoretisch in die Lage,Ausbaupläne der MitbewerberBeim sogenanntenBohrspülverfahrenmuss der Boden nurauf kleiner Flächeim Abstand von1 00 bis 200 Meternaufgegraben werden.Bei gepflastertenoder asphaltiertenStraßen undWegen spart dasmit eigenen Aktionen zu kontern.Dass die Telekom ihren Mitbewerbernmitunter in die Querekommt, ist wohl unvermeidlich:Bei den vielen einzelnen Ausbauvorhabenin Deutschland bleibtes nicht aus, dass die Planungenhier und da kollidieren.VectoringDer Einsatz der Vectoring-Technikwird die Karten in den Ausbaugebietenauf dem Land neu mischen,denn der neue Standardvergrößert die Reichweite einesVDSL-DSLAMs. Die Versorgungsreichweitewerde verdoppelt,konstatiert Telekom-PressesprecherJodl. Vectoring sorgt obendreinfür mehr Bandbreite beiallen angeschlossenen Haushaltenals die bisherige VDSL-Technikund damit für höhere Erlöse.Von Vectoring werden zunächstvor allem Ausbaugebieteprofitieren, die ab dem kommendenJahr ans Netz gehen, wenndie Hardware verfügbar wird.Vorhandene DSLAMs sind nichtVectoring-fähig und müssen ausgetauschtwerden. Das wird aberso schnell nicht geschehen, denndie aktiven Komponenten sindnoch lange nicht abgeschrieben.Die jetzigen VDSL -Ausbaugebietesind auf DSLAMs ohne Vectoringzugeschnitten und bieten anden versorgten Anschlüssen dievereinbarten Datenraten von 25bis 50 MBit/s, was den meistenKunden bislang genügt. Der Anteilder Kunden, die schnelle Anschlüssemit mehr als 16 MBit/sordern, steigt nur langsam. Diepreislich günstigere Variantenmit geringeren Datenraten vor.Wenn man den Ausbau weiterdenkt,müsste man die Glasfaservon den Kabelverzweigernnur noch in die Häuser ziehen,um alle Breitbandträume wahrwerden zu lassen. Mit dem FTIC­Ausbau ist bereits eine guteGrundlage geschaffen, einesTages auch auf dem letztenStückehen vom heutigen DSLAMzum Anschluss in der Wohnungauf Glasfaser umzusteigen.Glas statt KupferDie bayerische Gemeinde Rudelzhausenhat diesen Schritt vorweggenommenund in der Flächengemeindemit vielen kleinenWeilern auf rund 40 Quadratkilometernein flächendeckendesFTIH-Netz installiert.Die Investitionskosten dortbelaufen sich auf rund 3500 Europro Haushalt, insgesamt 600 Anschlüssehat die "Unser OrtsnetzGmbH" Rudelzhausen inzwischenrealisiert, weitere 250 sollenbis zum Jahresende folgen.Vor dem Erfolg stand allerdingseine Zitterpartie: Durch den Konkursdes mehrheitlichen Anteilseignersan der GmbH stand dasProjekt zeitweise vor dem Aus.Ein anderes Unternehmen übernahmdie Anteile, sodass die Arbeitenweitergehen konnten.Über das Glasfaserkabel läuft inRudelzhausen außer dem lnternetanschlussein TV-Kabelsignal,das sich auf eine Hausverteilanlagegeben lässt.Die hohen Investitionen unddie immer leistungsfähigerenVDSL -Anschlüsse werden denFTTH-Ausbau noch eine ganzeWeile bremsen. Solange derBandbreiten-Bedarf der meistenHaushalte mit einem ADSL- oderVDSL-Anschluss gedeckt ist, wirdes dort nur langsam weitergehen.Die Telekom und einige Regionalanbieterwie M-Net oderNetcologne investieren zwar inden Glasfaserausbau, picken sichaber zuvörderst die Rosinen inden Städten heraus, wo sich mitgeringen Investitionen hohe Erlöseerzielen lassen. Erst wennder Bandbreitenbedarf die Möglichkeitender Kupferkabel überschreitet,wird auch dieser Ausbauin der Breite erfolgen. Diebisherigen Investitionen in denGlasfaserausbau werden dannweiterhin von Nutzen sein. (uma)erheblich Kosten. meisten ziehen immer noch www.d.de/1314778 <strong>c't</strong>180 <strong>c't</strong> <strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>

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