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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Prüfstand I Firefox-HandyJo Bager, Lutz LabsJunger fuchsDas erste Firefox-05-Smartphone in DeutschlandNach der Einführung erster Smartphones mit MozillasMobilbetriebssystem Firefox OS in anderen Länderntraut sich Congstar jetzt mit dem Alcatel One TouchFire auf den deutschen Markt. Für ein junges Mobil­Betriebssystem schlägt es sich ganz gut, doches leidet unter der arg langsamen Hardware.ongstar verlangt 90 Euro ohne VertragC für das Fire - damit liegt es auf dem Niveauvon Einsteiger-Smartphones mit Androidoder Windows Phone. Firefox OS bedientsich ähnlich wie iOS, was die Eingewöhnungvereinfacht. Der Nutzer kann lconsfrei auf den Startbildschirmen anordnen undein Hintergrundbild einstellen, doch Widgetsund Ordner für App-lcons fehlen.Firefox OS liefert ein gutes DutzendGrundanwendungen mit. Dazu zählen eineWetter-App von AccuWeather, Twitter- undFacebook-Ciients und eine Uhr mit Weckfunktion.Die Kalender-App synchronisiertihre Termine mit einem Google-Account. AlsKartenanwendung fungiert Nokias HereMaps, das auch gute Routenvorschläge fürFußgänger, Radfahrer und Autofahrer macht.Die Galerie-App kann Bilder mit einer Handvoll Effekten bearbeiten.Die Suche fungiert als Metasuchmaschineund findet auch Web-Dienste, die zwarkeine Firefos-05-App sind, aber eine mobiltauglicheBedienoberfläche anbieten.Der E-Maii-Ciientunterstützt IMAP- und ActiveSync-Accounts.ln unseren Versuchenhatte er aber Probleme, sehr gut gefüllteIMAP-Accounts mit dutzenden Unterordnernzu handhaben. Die Musik-App stelltdie Plattensammlung sehr ansehlich in Formvon Kacheln dar. Zusätzlich gibt es nocheine UKW-Radio-App, die allerdings die Kabelder - bescheidenen - Kopfhörer als Antennevoraussetzt. Andere Kopfhörer lassen sichnatürlich anschließen, das Radio geht damitauch. Die Kontakte-App importiert Adressbüchervon der SIM-, der SO-Karte, von Facebock,Gmail oder Outlook.App-ÖkosystemErfolg hat ein Smartphone-Betriebssystemnur, wenn es dem Hersteller gelingt, einegroße Entwicklergemeinde dafür zu begeistern,Apps für alle erdenklichen Anwendungszweckebereitzustellen. Bei Redaktionsschlussbefanden sich gut 1600 Apps im Marketplace,Tendenz steigend. Das App-Angebot weistaber noch große Lücken auf. So fehlen Office­Apps, nicht einmal einen PDF-Viewer gibt esderzeit. Auch die Musik-Streaming-Anbieterversorgen Firefox OS noch nicht.Immerhin gibt es für einige fehlende Appswie WhatsApp und den RSS-Ciient Feedly Alternativen.Als Messenger kann etwa Loquifungieren, RSS-Feeds lassen sich mit Pulselesen. Wer statt der Nokia-Karten lieber GoogleMaps nutzen möchte, findet mit zMapseinen Client dafür. Man sollte also vor demKauf eines Firefox-Phones im Store untermarketplace.firefox.com nachsehen, ob esfür alle gewünschten AnwendungsgebieteApps gibt.HardwareDas One Touch Fire steckt in einem solidenKunststoffgehäuse in grün oder orange, auchweiße Geräte soll es geben. Unter dem Akkudeckelverbergen sich Halter für SIM- und SO­Karten (eine 2-GByte-Karte befindet sich imLieferumfang). Es gibt einen Home-Button aIa iPhone unterhalb des 3,5 Zoll großen Displays.Dies ist recht blickwinkelabhängig,Schrift erscheint durch die geringen Auflösungpixelig. Diegeringe Größe verhindertkomfortablesTippen, zudem reagiertder Touchscreengelegentlich etwas verzögert.Die technischeAusstattung passt zumPreis: langsamer Einkern­Prozessor mit wenig Speicher,kein HSUPDA, HSDPAnur bis 7,2 MBit/s. Das 11 n­WLAN (mitsamt Hotspot-Funktion)hatte im Test manchmalAussetzer, die nur durch einenNeustart zu beheben waren.Die Kamera knipst Fotos mit3 Megapixeln und filmt mit dernicht einmal für YouTube geeignetenAuflösung von 352 x 288 Pixeln.Fotos zeigen einen guten Kontrastumfang,aber viel Rauschen im Dunkeln.Videos ruckeln trotz der Briefmarkengröße.Die Laufzeiten liegen mitjeweils rund 8 StundenVideoschauen und WLAN-Surfen im mittlerenBereich. Der Sunspider-Wert von 2733ms ist der schlechteste, den wir seit Langemgemessen haben - er passt jedoch zur gefühltenGeschwindigkeit des Gerätes: BeimAufruf von Apps nimmt sich das Gerät vielZeit, die Menüs ruckeln.FazitAlles in allem ist das Alcatel One Touch Fireein schickes und handliches, aber elendiglangsames Smartphone. Es dürfte hauptsächlichMozilla-Programmierern gefallen -wer es als ganz normales Smartphone nutzenmöchte, wird es wahrscheinlich nachkurzer Zeit entnervt in die Ecke werfen.Das Firefox-OS-Ökosystem kommt langsamin Fahrt: Es gibt schon viele gute und interessanteApps; zudem lässt sich bei einigenDiensten das Web-Frontend nutzen. DieApp-Anzahl kann jedoch nicht mit der vonWindows Phone oder gar Android mithalten,und Musik, Filme oder Bücher sind noch garnicht auffindbar. Um mehr Programmiererund Nutzer anzulocken, fehlt aber vor allemflotte Hardware. Und die lässt auf sich warten,weil es ja billig sein soll. Da beißt sich derFirefox selbst in den Schwanz. (11/jo)Literatur[11 Jo Bager: Beliebter Fuchs, Firefox OS erhält breiteUnterstützung, <strong>c't</strong> 7/1 3, 5. 16www.d.de/71<strong>24</strong>074One Touch FireSmartphone mit Firefox OSHerstellerBetriebssystemRAM I Flash-SpeicherDisplayUMTS IWLANMaße I GewichtPreisAlcatelfirefox OS 1.1.0.0-prerelease512 MByte I 160 MByte3,5 Zoll, 480 X 320HSDPA 7,2 Mbit/s /802.11n115 mm x62 mm x 12 mm I 118 g90 €74<strong>c't</strong> <strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>

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