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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Urs MansmannEs geht voranHoffnungsschimmer imBreitband-NiemandslandDas Warten auf den Breitbandanschluss soll auf demLand bald ein Ende haben, denn die Breitbandanbieterbauen ihr Netz zügig aus, mancherorts schon bis indie kleinsten Weiler. Statt ADSL kommt immer häufigerdas schnelle VDSL zum Einsatz.eiße Flecken in der Breitbandkartesind auch imWJahr <strong>2013</strong> immer noch allgegenwärtig.Sie werden allerdingsschnell weniger. Vielerortsackern inzwischen Bagger, derBreitbandausbau erreicht selbstabgelegene Winkel der Republik.Kommunalpolitikern ist schonlange bewusst, dass ein Internet­Anschluss für ihre Gemeinden lebensnotwendigist. Gewerbegebieteohne Breitbandanschlussbleiben grüne Wiese, Häuseroder Wohnungen ohne schnellenInternetzugang sind kaummehr zu verkaufen oder zu ver-mieten. Junge Familien wandernab, weil ihre Kinder ohne Internet-Anschlussin der Schule abgehängtwerden.ln den Bundesländern helfenBreitband-Kompetenzzentren denKommunen beim Breitbandausbau,stellen Kontakte her, gebenPraxistipps und sind beim Beantragenvon Fördermitteln behilflich.Die Breitbandanbieter habenspezielle Internetauftritte undHotlines für Kommunen geschaltet,die gerne schnellere Breitbandanschlüssehaben wollen.Bis 2014 sollten die weißenFlecken der Vergangenheit angehören.Mindestens 1 MBit/sBandbreite im Downstream bundesweitwar das erklärte Ziel derBundesregierung mit ihrer Breitbandinitiative.Schnell und preiswertwar und ist das nur mitFunklösungen umzusetzen. Beider Vergabe der Lizenzen fürden neuen MobilfunkstandardL TE im Mai 201 0 zwangen Regulierungsauflagendaher Vodafone,die Telekom und 02, ihrneues 800-MHz-Netz zuerst dortauszubauen, wo bislang keineBreitbandversorgung bestand,bevor sie den lukrativen Netzausbauin den Städten beginnendurften. Die Mobilfunkanbieterhaben inzwischen ein dichtesMobilfunknetz geknüpft. Mit derL TE-Versorgung ist das Breitbandzielzumindest auf dem Papierweitgehend erreicht.Breitband light mit LTENach spätestens 30 Gigabytepro Abrechnungsmonat erfolgtbei L TE eine Drosselung. Diekann man zwar durch den Kaufzusätzlichen Volumens abwenden,das aber geht dann insGeld. Hinzu kommt, dass einigeAnwender neuerdings darüberklagen, dass allabendlich dieVerbindung langsamer wird. Beigroßer Nachfrage - und die kannman in sonst mit Breitba ndanschlüssenunversorgten Gegendenvoraussetzen - reicht dieDatenrate des Sektors einer LTE-800-Basisstation von gerade einmalanderthalb VDSL-Anschlüssenfür ganze Dörfer nicht aus.Bei den Kunden ist der L TE-Zugangdeshalb nicht besondersbeliebt.Als bequeme Ausrede fürKommunalpolitiker, untätig zubleiben, taugt eine LTE-Versorgungdeshalb nicht. Kommunenund Breitbandanbieter forcierenauch in LTE-Ausba ugebietenweiterhin einen kabelgebundenenAusbau, bislang vorrangigmit ADSL2+, inzwischen auchauf dem Land meist mit VDSL.Offensichtlich sehen die Planerin L TE keine ernstzunehmendeKonkurrenz.Die Internet-Anbieter sinddurchaus daran interessiert, neueAnschlüsse zu schaffen. Zwischenden bundesweit tätigen TK-Gesellschaften,allen voran die DeutscheTelekom, und den Regionalgesellschaftenist offenbar einWettbewerb darum entbrannt,neue Kunden zu erschließen. Dasallerdings geschieht wie eh undje nur, wenn es sich wirtschaftlichlohnt. ln Deutschland gibt esimmer noch keine Pflicht zurGrundversorgung mit Breitbandanschlüssen.Jede Kommune istauf sich alleine gestellt und musssehen, wie sie den Ausbau bewältigt,wenn kein Anbieter von sichaus tätig wird.Der Ausbau mit kabelgebundenemInternet ist teuer. 30 bis90 Euro kostet es je nach Terrain,einen Meter Glasfaserkabel unterirdischzu verlegen. Und diesesGlasfaserkabel ist zwingendnotwendig, um die an der Straßeaufgestellten Kabelverzweigerzu erschließen, an denen dasletzte, kurze Stück der Teilnehmeranschlussleitung(TAL) beginnt.Auch mit moderner Bau<strong>technik</strong>wie dem Bohrspülverfahren,bei dem kein Graben gezogenwerden muss, bleibt derTiefbau immer noch der größtePosten eines solchen Vorhabens.Sparen ließe sich mit dem Verlegenvon Freileitungen, die aberin Deutschland politisch kaumdurchsetzbar sind, nachdemman in zurückliegenden Jahrzehntenfast alle Anschlussleitungenin Siedlungsgebietenunter die Erde verlegt hat.Planmäßiges VorgehenStatt eines teuer zu verlegendenGlasfaserkabels kann man alsBündelleitung eine Richtfunkstreckeeinsetzen. Von dieserMöglichkeit machen die Telekommunikations-Unternehmenjedoch nur selten Gebrauch,denn Richtfunkstrecken lassensich nicht überall einrichten undneigen dazu, bei extremen Wetterlagenauszufallen. Ein Glasfaserkabelist zwar teurer, dafüraber zuverlässiger und langfristigdurch die geringeren Betriebs-und Wartungskosten auchgünstiger.Eine allgemeine Regel, woidealerweise welche Technikzum Einsatz kommt und welcheDeckungslücken pro Anschlussoder Anschlussgebiet entstehen,lässt sich nicht herleiten. JedesAusbaugebiet muss individuellbetrachtet werden. Eine großeRolle spielt, wo der nächste Breitband-Knotenerreichbar ist undwelche Trassenführungen dorthinmöglich sind. Wichtig für dieKostenkalkulation ist auch, wiedas Siedlungsgebiet beschaffenist und wo Kabelverzweiger installiertsind. Ein Straßendorf,dessen Bebauung sich über viele178<strong>c't</strong> <strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>

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