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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Report I Service & SupportGeorg SchnurerTeurerSchrottVermeintlich nicht zurückgesendeterRouter sorgt fü r 1 80-Euro-RechnungDass lnternetprovider nichts zu verschenken haben, sollte gemeinhinbekannt sein. Doch mitunter mutet es grotesk an, wie manche Firmenversuchen, auch aus scheidenden Kunden noch Geld herauszupressen.Hans-Heimich H. ist ein Maschinenbau­Ingenieur und ein sehr sorgfältigerMensch. Seine, wie er selbst sagt "preußischeErziehung" lehrte ihn, Ordnung und geordneteVerhältnisse zu schätzen. Das hat H.auch als Rentner beibehalten. Wann immerer einen Vertrag abschließt, sammelt er alleUnterlagen penibel und kommt seinen Verpflichtungenstets nach. Lieber etwas zu frühals zu spät, lautet sein Motto in solchen Angelegenheiten.Als ein Umzug anstand, machte sich daswieder einmal bezahlt: Dank rechtzeitigerKündigung gelang der Anbieterwechsel fürden Telefon- und Internetzugang reibungslos.Seinen im Januar 2008 mit Hansenet geschlossenenVertrag "Aiice Fun Max flatAnalog" kündigte er zum 30. 6. 201 2. ln derneuen, Mitte Juli 201 2 bezogenen Wohnungstellte dann die Telekom den Telefon- undInternetzugang zur Verfügung.ln der Kündigungsbestätigung der TelefonicaDeutschland GmbH - seit April 201 1 Eigentümerder Hansenet und deren Marke"Aiice" - forderte der Ex-Provider noch diecher Kunde kam er dieser Aufforderungnatürlich nach: Der Alice­Router namens "Turbolink", derADSL -Splitter, die PCI-Netzwerkkarte,das TAE-Kabel und dreiLAN-Kabel wanderten sorgfältigverpackt in einen Karton. Sogardie zu Router und Splitter gehörendenBefestigungsschraubenlegte der Rentner in den Karton- schließlich wollte er Telefoni-VoRSiCHTKUNDE Ica an dieser Stelle nichts schuldigbleiben. Versehen mit einer Packlisteging die Sendung am 2. Juli 201 2 als versichertesPaket auf die Reise nach Harnburgzur UPS SCS GmbH & Co. OHG, dem von Telefonicabenannten Empfänger. Damit warRücksendung der anno 2008 von Hansenetzur Verfügung gestellten Hardware bis spätestens7. Juli 201 2.Hans-Heinrich H. wunderte sich ein wenigüber dieses Begehren, schließlich waren dieGerätschaften schon gut fünf Jahre alt undabsolut nicht mehr auf dem aktuellen technischenStand. Doch als ordentlidasKapitel "Telefonica" für Hans-Heinrich H.erst einmal abgeschlossen.Kasse machenAm 22. Juli <strong>2013</strong>, also gut ein Jahr später, riefsich das Unternehmen in Erinnerung: Die"Real Inkasso GmbH & Co KG" teilte dem Ex­Kunden mit, dass man beauftragt wordensei, die noch ausstehenden Zahlungen ausdem Vertrag von 201 2 einzutreiben. H. mögeinnerhalb von sieben Tagen die Summe von160,33 Euro auf das Konto des Inkassobürosüberweisen. Der Betrag setzte sich aus einerHauptforderung in Höhe von 91,63 Eurosowie 68,70 Euro Mahn- und Inkassogebührenzusammen. Zusätzlich würden täglichein Cent Verzugszinsen hinzukommen.Sofort erkundigte sich Hans-Heinrich H. telefonischbeim Inkassobüro, um was für eineForderung es sich denn hier eigentlich handele.Frau A. am anderen Ende der Leitung teilteihm mit, dass er es wohl versäumt hätte, beiVertragsende die Hardware an Telefonica zurückzusenden.Deshalb müsse er die Kostender Gerätschaften und die entstandenenMahn- und Inkassogebühren nun zahlen.Per Einschreiben widersprach der Kundeund stellte klar, dass er, wie seinerzeit gefordert,alle Gerätschaften zurückgesendethatte. Als ordentlicher Mensch konnte er dasauch noch mit dem Einlieferungsbeleg undeiner Kopie des Packzettels belegen.Schräge NummerDoch der Protest des Kunden beeindrucktedie Geldeintreiber nicht. Schriftlich teilteman H. mit, dass man seine Argumente geprüfthabe, aber dennoch auf der Zahlungvon 160,33 Euro bestehe. Herr H. hätteHardware mit der Seriennummer 286S03070932800 zurückgesendet. Die ihm vor Jahrenüberlassene Hardware hätte aber die Seriennummer0703213990. Damit seien dieForderungen von Telefonica als auch die aufgelaufenenGebühren vom Kunden zu entrichten.Zusammen mit den inzwischen aufgelaufenenZinsen sollte Herr H. nun bis spätestens27. 8. <strong>2013</strong> 160,59 Euro überweisen.Erneut widersprach der Kunde per Einschreibenmit Rückschein. Er habe genau dieHardware zurückgesandt, die er ursprünglichvon Hansenet erhaltenhabe. Als Zeugen benannte er dieFirma Computer Plus, die den lnternetanschluss2008 in seinem Auftraginstalliert und 201 2 auch wieder abgebauthatte.Eine Reaktion des Inkassobürosblieb aus, dafür meldete sich am <strong>24</strong>.September die Hamburger Fülleborn­Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Mansei nun von Telefonica beauftragt, dieoffenen Forderungen einzuziehen. HerrH. möge bis spätestens 1. Oktober insgesamt1 79,88 Euro auf das Konto der Kanzlei überweisen.Andernfalls werde man gerichtliche Schritteeinleiten, die weitere Kosten verursachenwürden.80<strong>c't</strong> <strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>

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